VfR Aalen: Hochgekrempelte Ärmel und Psychologie

Von Timo Lämmerhirt

Aalen Reichlich Diskussionsbedarf gab es beim Fußball-Zweitligisten VfR Aalen unter der Woche.

Nach der 0:3-Niederlage gegen den Landesligisten TSV Essingen kündigten Sportdirektor Markus Schupp und Trainer Stefan Ruthenbeck personelle Konsequenzen an. Und das alles vor der so wichtigen Partie in der ersten DFB-Pokalrunde gegen den bayrischen Regionalligisten 1860 Rosenheim (Samstag, 18 Uhr). Wie ernst der Verein die Partie nimmt, die im Erfolgsfall rund 200000 Euro in die Kassen des klammen Ostalb-Klubs spülen würde, zeigt er mitunter dadurch, dass der VfR-Tross bereits am Freitagabend nach Bayern fährt. Wie bei Liga-Auswärtspartien. „Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass wir uns anders als im Test präsentieren werden. Das ist ein K.o.-Spiel, dessen sind wir uns alle bewusst. Wir freuen uns jetzt auf Rosenheim und wollen natürlich auch etwas mitnehmen und in die nächste Runde einziehen“, lautet die Ansage Ruthenbecks vor dieser Partie.

Mäßig aus den Startlöchern

VfR: Mission Wiedergutmachung

Der Regionalligist ist in der Liga mäßig aus den Startlöchern gekommen. Vier Pünktchen aus fünf Partien sind die magere Ausbeute. Die jüngste Pleite gab es gegen die Bundesliga-Reserve des FC Augsburg (0:2). Das Torverhältnis von 6:8 ist zu diesem Zeitpunkt der Saison noch relativ unaussagekräftig. Aalens Trainer hat sich jedoch genauestens über den Underdog informiert. „Es ist eine Mannschaft, die sehr robust ist, hinten konsequent spielt, vieles mit dem zweiten Ball macht und auf Standards spekuliert. Es ist eine aggressive Truppe, da wird uns ein heißer Tanz erwarten“, ist sich Ruthenbeck sicher. Der zwei Klassen tiefer angesiedelte Klub wird sich angesichts des mäßigen Saisonstarts über die prominente Abwechslung im DFB-Pokal freuen, denkt auch Schupp: „Rosenheim wird versuchen, uns mit allen Mitteln zu bezwingen. Für so eine Mannschaft ist es das Saison-Highlight. Da müssen wir schon mit hochgekrempelten Ärmeln hinfahren und so dann auch in dieses Spiel gehen. Vergangenes Jahr hatten wir eine ähnliche Situation mit Großaspach (0:5, d. Red.). Von daher bin ich auch guten Mutes, dass die Jungs das umsetzen werden.“

Aalens Offensivakteur Robert Lechleiter pflichtet seinem Sportdirektor bei: „Die werden bestimmt alles reinschmeißen, was sie haben. Da geht es nicht mit schön spielen, da müssen wir richtig dagegen halten und die Zweikämpfe gewinnen. Dann werden wir uns auch belohnen. Dann kann der Sieger nur VfR Aalen heißen.“

Bleibt aus Aalener Sicht zu hoffen dass die Spieler auch frohen Mutes sind und sich für die Testspielpleite rehabilitieren. Nicht mitwirken wird Enrico Valentini (wir berichteten). Dafür winkt dem Japaner Takuma Abe zumindest ein Platz im Kader, wie Ruthenbeck verriet. Er mache Fortschritte. Für die kommende Partie zieht der Kölner sogar das Psychologie-Kärtchen: „Ich kann mich noch daran erinnern, dass Rosenheim sich bei der Pokalauslosung gefreut hat, weil sie gegen uns gewinnen könnten. Da gab es ein Zitat, dass sie lieber Bayern München gehabt hätten, aber so würden sie weiterkommen können. Das habe ich nicht vergessen. Das werde ich der Mannschaft auch noch einmal präsentieren.“ Wenn nichts hilft, hilft vielleicht das. In Rosenheim treten die VfR-Kicker zum ersten von drei Auswärtspartien hintereinander an. Es folgen Aue (11. August) und Cottbus (18.). Mit der Gewissheit der zweiten DFB-Pokalrunde würden sich die Ostwochen sicher leichter angehen lassen.

(Aktualisiert: 02.08.2013 18:44)

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