«Versteht mich meine Hündin?»

Hunde sind treuer als Menschen

Der Hund, sagt man, ist der beste Freund des Menschen. Hunde sind treu, das sind Menschen oft nicht. Wer sich allerdings deshalb enttäuscht von Sozialkontakten zurückzieht und sich nur noch in die Beziehung zu einer Katze oder einem Hund verkriecht, muss als neurotisch bezeichnet werden. Das wäre dann eine ungesunde Flucht vor der Auseinandersetzung mit den Mitmenschen. Vielleicht ist das Tier dann das einfachere Gegenüber, weil es einem unter­legen ist.

Es gehört aber anderseits einfach zum Menschsein, Liebe zu geben und zu empfangen. Und das kann man in der Beziehung zu jedem Lebewesen erfahren, auch zu Tieren.

Dass Tiere ebenso wertvolle Lebewesen sind wie Menschen, hat in neuerer Zeit der Philosoph und Ethiker Peter Singer betont. Er kritisiert vor allem quälende Tierhaltung und Tierver­suche. Tieren Leid zuzufügen sei nur gerecht­fertigt, wenn dadurch anderes, grös­seres Leid verhindert werden könne. Das gilt laut Singer nur für die wenigsten wissenschaftlichen Experimente mit Tieren.

Deshalb sind die meisten Tierversuche zu verurteilen. Tiere dürfen also nicht einfach als Mittel für unsere Zwecke gebraucht werden, sie dürfen auch in der Fleisch- und Eierproduktion nicht wie Lebensmittelmaschinen behandelt werden, sondern verdienen einen sorgfältigen Umgang. Auch wenn sie kein mit dem Menschen vergleichbares Bewusstsein ­haben, sind sie doch leidensfähig. Seit Sommer 2011 gibt es an der Universität Bern folgerichtig auch einen ersten Professor für Tierschutz.

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