Verhaltenstherapie? Hilft das?

Von Psychologie aktuell Autorin Julia Heidenreich.

Viele Menschen denken bei Psychotherapie sofort an eine Couch und Gespräche über die Kindheit. Ganz anders die Verhaltenstherapie: sie wurde zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts von dem Amerikaner John Watson initiiert, hat jedoch auch historische Vorgänger wie die rationelle Therapie des Paul Dubois. In der Verhaltenstherapie geht es darum, aktuelles Verhalten zu analysieren und durch Übungen zu verändern. Es geht also um Veränderung auf der Ebene des sichtbaren Verhaltens und weniger bis gar nicht um innerseelisches Geschehen.

Funktioniert das?

Der Verhaltenstherapie geht zudem davon aus, dass alles menschliches Verhalten - also auch psychische Störungen - durch Lernerfahrungen geprägt wird. Diese These ist außerhalb der Verhaltenstherapie mehr als umstritten, sie sei zu simpel und berücksichtige seelische und organische Aspekte zu wenig. Der Mensch werde als Bioroboter mit defekter Software wahrgenommen und nicht als ganzheitliches Wesen. Dennoch wirkt die Verhaltenstherapie bei vielen Leiden, wenn auch nicht so wundersam durchgreifend, wie oft erhofft wird.

Wie geht es vor sich?

Zu Beginn der Therapie bespricht der Therapeut mit dem Patienten dessen Probleme und entwickelt ein technisches Modell bezüglich der lerntheoretischen Entstehung der Störung. Nachdem das Thema ausreichend ausgewertet wurde, legt der Verhaltenstherapeut die Therapieziele in einem Therapievertrag fest. Sodann können verschiedene Einzeltechniken zur Anwendung kommen. Eine der bekanntesten ist die Konfrontationstherapie. Der Patient wird dabei mit seinen angstauslösenden "Triggern" therapeutisch gesteuert konfrontiert.

Eine bessere Lebensqualität ist das Ziel!

Durch die Beschäftigung mit den Einstellungen, Gedanken, Wertungen und "Wahrheiten" kann der Patient lernen, seine Perspektiven und Reaktionen auf äußere und innere Reize zu verändern. Insbesondere Phobiker, Essgestörte und Menschen mit Persönlichkeitsstörungen profitieren in besonderer Weise von der pragmatischen Herangehensweise der Verhaltenstherapie.

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