Vergeben macht gesund

Verzeihen reduziert Stress, Kopfschmerz und Magenbeschwerden.




Im Leben jedes Menschen gibt es Kränkungen. Viele Gekränkte wissen aber nicht, dass sie selbst die Verantwortung dafür tragen, was sie aus dem verletzenden Erlebnis machen“, sagt Christa Schirl, Psychologin und Psychotherapeutin aus Linz.

So genannte „Vergebungsstudien“ gibt es seit wenigen Jahren im Bereich der Psychologie, der Pädagogik und Soziologie. Robert Enright, Gründer des internationalen Instituts für Vergebungsforschung, erklärt dazu: „Wir finden jetzt mit wissenschaftlichen Methoden heraus, was wir seit Tausenden von Jahren wissen könnten: Vergebung tut psychisch und körperlich gut.“ Doch wie kann ein verletzter Mensch verzeihen? „Er muss zur Kränkung stehen und der Person, die ihm das angetan hat, sagen, was ihn so gekränkt hat. Vergeben heißt aber nicht, dem anderen die Schuld zu nehmen und schon gar nicht, sich gleich mit ihm zu versöhnen.“ Wer nicht verzeihen kann, leide selbst am allermeisten. „Denn an nichts ist man so klebrig gebunden wie an seinen Feind“, sagt Schirl. „Vergebung funktioniert freilich nicht von heute auf morgen. Man braucht dafür Zeit und oftmals auch viel Distanz.“ Vergeben könne man selbst dann, wenn der Täter die Schuld nicht eingesteht.

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