Verbraucher: Hoffnung aufs perfekte Geschenk erschwert Suche

Gerade der Kauf von Weihnachtsgeschenken sei eine besondere Angelegenheit. «Da will jeder das Beste finden», sagt der Psychologe Fred Rist vom Institut für Psychologie in Münster. «Das Geschenk muss etwas ganz Besonderes sein, denn es sagt ja etwas über einen selbst aus.»

Das hat jedoch unerwünschte Folgen: «Die vage Hoffnung, dass man noch etwas Besseres finden könnte, verhindert meist den Kauf. Dann bleibt der Fund im Geschäft liegen.» Die Jagd nach dem Supergeschenk mache auch diejenigen zu Aufschiebern, die sonst keine seien, sagt Rist. Sein Rat für den Geschenkekauf auf den letzten Drücker lautet deshalb: «Nicht bei jedem Geschenk darauf zählen, dass man noch etwas Besseres findet.»

Zu wenig Zeit?

Das Phänomen, den Geschenkekauf aufzuschieben, kommt Rist zufolge bei Menschen aus allen Schichten und Berufen vor. Die Betroffenen hätten oft das subjektive Empfinden, grundsätzlich zu wenig Zeit zu haben oder das Gefühl, sich nicht entscheiden zu können. «Beim späten Geschenkekauf kann ich Stress als Begründung aber nicht gelten lassen, denn andere Sachen wie Sport bekommen die Leute in dieser Zeit auch hin.»

Wenn Weihnachten näher rückt und der Geschenkekauf noch nicht erledigt ist, komme es zum Problem der unrealistischen Planung: «Das ist der nächste Schritt im Aufschiebeprozess und kann dazu führen, dass man am 23. Dezember dasteht und nicht alles geschafft hat. Dann beginnt Weihnachten mit einer Enttäuschung», sagt der Psychologe. (dpa)

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