Urteil gegen Tirolerin: 37-Jährige zwang Tochter zum Rauchen


Die Tochter sollte ein fast volles Packerl Zigaretten aufrauchen. (Symbolbild)
Die Tochter sollte ein fast volles Packerl Zigaretten aufrauchen. (Symbolbild) © imago/JuNiArt


Ein tragischer Fall von Gewalt im Elternhaus ist am Dienstag in Tirol verhandelt worden. Eine 37-Jährige musste sich wegen Quälens und Vernachlässigung Unmündiger vor dem Landesgericht Innsbruck verantworten. Laut Staatsanwältin hatte die Frau ihre 13-jährige Tochter mehrmals verprügelt und zum Rauchen einer fast vollen Schachtel Zigaretten gezwungen. Das meldet die "Tiroler Tageszeitung" (TT) in ihrer Printausgabe vom Mittwoch.

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"Ich hab' meine Tochter verloren. Das ist schlimmer als jede Gerichtsstrafe", zitiert die TT die Frau aus dem Grossraum Innsbruck. "Früher waren wir gute Freundinnen." Doch dann habe sie einen Nachzügler geboren, und die Tochter sei in die Pubertät gekommen.

Dem Bericht zufolge verschlechterte sich das Verhältnis ab 2011 rasant. Die heute 13-Jährige gab vor Gericht an, unter anderem mit einem Besenstil verprügelt worden zu sein. Grund war demnach ein unerlaubter Spaziergang gewesen. In anderen Fällen kam demnach ein Holzkochlöffel zum Einsatz - einmal soll die Mutter so hart zugeschlagen haben, dass der Kochlöffel brach.

Schulschwänzen, Schminke oder ein Feuerzeug in der Schultasche: Gründe für Prügel gab es angeblich genug. Wegen des Feuerzeugs musste die 13-Jährige laut TT eine fast volle Schachtel Marlboro ihres Stiefvaters rauchen, bis ihr übel wurde. Andernfalls hätte sie die brennenden Zigaretten aufessen sollen.

Nach zwei Auseinandersetzungen im vergangenen März informierte das Mädchen ihren Klassenvorstand, erstattete Anzeige und flüchtete in ein Kinderheim, in dem sie heute lebt. Die Mutter erhielt eine bedingte Freiheitsstrafe von acht Monaten. (ank)

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