(Update) – MÄRKTE USA/Aktienmarkt schließt mit Notenbankhoffnung freundlich – net

Anleger in den USA haben sich am Dienstag zumindest am Aktienmarkt bereits im Feiertagsmodus bewegt. Denn der Unabhängigkeitstag am Mittwoch warf seine Schatten voraus, vor dem "Independence Day" fand am Aktien- und Anleihemarkt lediglich ein verkürzter Handel statt. Am Mittwoch bleiben die Märkte dann vollständig geschlossen.

 

 

Berlin - Anleger in den USA haben sich am Dienstag zumindest am Aktienmarkt bereits im Feiertagsmodus bewegt. Denn der Unabhängigkeitstag am Mittwoch warf seine Schatten voraus, vor dem "Independence Day" fand am Aktien- und Anleihemarkt lediglich ein verkürzter Handel statt. Am Mittwoch bleiben die Märkte dann vollständig geschlossen. Händler sprachen im Vorfeld des Feiertages von einem ruhigen Geschäft mit dünnen Umsätzen. Der Dow-Jones-Index (DJIA) stieg um 0,6 Prozent auf 12.944 Punkte. Der SP-500 gewann 0,6 Prozent auf 1.374 Zähler und der technologielastige Nasdaq-Composite zog um 0,8 Prozent auf 2.976 Stellen an. Auf 2.386 (2.151) Kursgewinner entfielen 616 (904) -verlierer, unverändert schlossen 125 (82) Titel.

Werbung buchen

Gestützt wurde der Markt von überraschend positiven Daten zum Auftragseingang der Industrie. Allerdings ruhten nach den äußerst trüben Konjunkturaussichten, auf die die Daten auf beiden Seiten des Atlantiks und in China am Vortag hingedeutet hatten, die Hoffnungen auf den Notenbanken. Neben erhofften Stimuli durch die US-Notenbank richteten sich die Blicke der Investoren verstärkt gen Europa, wo die Europäische Zentralbank am Donnerstag ihre Zinsentscheidung bekannt geben wird. Mit Verweis auf die Erzeugerpreise, die in der Eurozone so deutlich wie schon seit zwei Jahren nicht mehr gefallen waren, sahen Händler angesichts der niedrigen Inflation durchaus Spielraum für eine Zinssenkung.

"Wir kommen nun an einen Punkt, an dem schwache Konjunkturdaten die Überzeugung stärken, dass die Federal Reserve im August erneut am Markt intervenieren wird. Daher dürfte der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag das wichtigste Ereignis der laufenden Woche darstellen", sagte Marktstratege Fawad Razaqzada von GFT Markets. Deshalb passten die überraschend positiv ausgefallenen Auftragseingänge der US-Industrie nicht ganz ins Bild. Da die Daten aus dem Monat Mai stammten, spiegelten sie die aktuelle Verfassung der US-Konjunktur aber kaum wider und bremsten die Hoffnung auf Konjunkturhilfe durch die US-Notenbank nicht wirklich. Die Auftragseingänge stiegen deutlich stärker als vorhergesagt.

"Die Kennziffern aus der Industrie schauten etwas freundlicher aus. Schon das Ausbleiben neuer Hiobsbotschaften stellt eine gute Nachricht dar", kommentierte Vermögensverwalter Daniel Morgan von Synovus Trust die Daten. Am US-Rentenmarkt gaben die Notierungen für US-Staatsanleihen am langen Ende des Marktes deutlicher nach. Die Rendite zehnjähriger US-Titel stieg im späten US-Handel auf 1,63 Prozent. Hier machten sich die überraschend guten Auftragseingänge bemerkbar. Ganz anders die Situation am Ölmarkt, wo die Preise für Rohöl auf den höchsten Stand seit sechs Wochen kletterten. Hier waren es Berichte aus der Krisenregion am Persischen Golf, die Versorgungsängste schürten. Das iranische Militär testete laut Medienberichten ballistische Raketen, die Israel erreichen könnten. Zudem riefen Abgeordnete in Teheran als Antwort auf das seit Sonntag geltende Ölembargo laut verschiedenen Medien nach einem Gesetz, dass die Passage von Öltankern mit Ziel Europa durch die Straße von Hormus verbieten soll.

Die Wasserstraße ist eine der wichtigsten Routen für den Ölexport aus der Region. Die US-Marine verlegte der "New York Times" zufolge Minenräumboote und zusätzliche Kampfflugzeuge an den Persischen Golf. Damit solle die Entschlossenheit der USA bekräftigt werden, Israel vor einem Angriff zu schützen und die für Öltransporte so bedeutsame Meerenge von Hormus freizuhalten, hieß es. Der nächstfällige August-Kontrakt auf ein Fass der US-Sorte WTI stieg an der New Yorker Rohstoffbörse Nymex im späten Geschäft um 4,7 Prozent oder 3,90 Dollar auf 87,65 Dollar. Der Preis für ein Barrel der europäischen Referenzsorte Brent mit Lieferung im August verteuerte sich an der ICE um 3,3 Prozent bzw 3,26 Dollar auf 100,60 Dollar.

Der Euro legte nach einem Rücksetzer zum Dollar zu und wurde klar über der Marke von 1,26 Dollar gehandelt. Die US-Devise wiederum legte zum Yen zu. Der Goldpreis stieg und sprang wieder signifikant über die Marke von 1.600 Dollar je Feinunze. Steigende Inflationssorgen im Zuge möglicher geldpolitischer Lockerungen durch die Notenbanken trieben Anleger in den vermeintlich sicheren Hafen, den das Edelmetall für viele Investoren noch immer darstellt.

Vor dem Hintergrund der Ölpreisrally waren an Wall Street die entsprechenden Sektorwerte gesucht. Die Aktien von Chevron und Exxon Mobil kletterten um 1,4 bzw 1,1 Prozent. Die Anteilsscheine des Bohrdienstleisters Helmerich Payne zogen um 5,8 Prozent, die des Öl- und Gasförderes Pioneer Natural Resources um 5,0 Prozent an. "Im breiteren Markt kamen die Treiber aus dem Ölsektor", sagte Ökonom Stephen Guilfoyle von Meridian Equity Partners.

Nach Einzelhandelsumsatzzahlen unter Markterwartung gemäß einer Erhebung durch Redbook Research für Mai präsentierten sich Konsumwerte schwach. Hier fiel die Aktie von Home Depot um 2,6 Prozent auf 51,65 Dollar. Die Titel von Microsoft drehten spät ins Plus und gewannen 0,7 Prozent auf 30,76 Dollar. Der Softwareriese kündigte Sonderabschreibungen von 6,2 Milliarden Dollar im vierten Geschäftsquartal an. Diese Sondereinflüsse ergeben sich größtenteils aus der Akquisition von aQuantitative, die Microsoft im Jahr 2007 für 6,3 Milliarden Dollar erworben hatte. Laut Analysten betreffen die Abschreibungen das Online-Geschäft, welches aller Voraussicht nach ohnehin über kurz oder lang verkauft würde. Daher habe der Kurs kaum reagiert.

Die Aktie von M*Modal schnellte dagegen um 8,4 Prozent auf 14,02 Dollar in die Höhe, nachdem der Anbieter von Stimmerkennungssoftware für die Medizinbranche für 820 Millionen Dollar von einer Beteiligungsgesellschaft, die zum Finanzkonzern J.P. Morgan Chase gehört, übernommen wird. Die Titel von Rosetta Resources zogen um 7,8 Prozent auf 39,32 Dollar an. Die Aktie des Öl- und Gasproduzenten wird in den SP MidCap-400 aufgenommen.  (© Dow Jones)

Kommentar zum Thema "(Update) - MÄRKTE USA/Aktienmarkt schließt mit Notenbankhoffnung freundlich"

 
Max. 25 Zeichen

 

 

  

Sicherheitscode

Nur Kleinbuchstaben und Zahlen

  

Sicherheitscode

Nur Kleinbuchstaben und Zahlen

   

Mehr zum Thema

MÄRKTE EUROPA/Wassertreten vor dem Tag der Notenbanken

LATE BRIEFING

MIDDAY BRIEFING

MIDDAY BRIEFING

 

Leave a Reply