UNTERM STRICH: Das Ritual schenkt uns Sicherheit

Wenn Sie sich diesen Artikel vorlesen lassen wollen benutzen Sie den Accesskey + v, zum beenden können Sie den Accesskey + z benutzen.

01. Dezember 2011

Weshalb Adventskalenderbesitzer besonders motiviert sind / Von Alexander Dick.

Jetzt geht’s wieder ans Fensterln. Oder, um Missverständnissen vorzubauen, ans morgendliche Öffnen von Fensterchen oder Türchen. Pro Tag jeweils eins, bis einschließlich 24. Dezember. Wovon die Rede ist? Bitte rufen Sie jetzt nicht mehr an, wir haben versäumt genügend Leitungen freizuschalten – unsere Adventskalender sind bereits alle vergriffen...

Erfahrungsgemäß kommen bei diesem Thema im allgemeinen und vielleicht nicht immer kreativsten Sprachgebrauch gleich die "leuchtenden Kinderaugen" ins Spiel, die nach Öffnen der Türchen auf das Bildchen oder Schokolädchen dahinter starren. Uns interessiert jedoch in diesem Zusammenhang eher die nicht mehr ganz so junge Generation, die indes, wie wir verstärkt feststellen dürfen, noch rege am Adventskalenderbrauch partizipiert. Und deshalb auch ins Visier der Psychologie gerät. Ein Essener Diplompsychologe und Motivationstrainer hat die Öffentlichkeit gerade mit der sensationellen Erkenntnis konfrontiert, dass Adventkalender die Leistungsmotivation steigern.

Das hat uns spontan überzeugt, auch weil Herr Schmiel, so lautet der Name des besagten Psychologen, auf seiner Homepage so glücklich, so motiviert strahlt, dass der Aufnahme wohl das Öffnen einer ganzen Batterie von Adventskalendern vorausgegangen ist. Denn die Auszeit, erläutert Herr Schmiel, die man sich beim Türchenöffnen gönne, mache einen "unterm Strich leistungsstärker und psychisch belastbarer". Also nix überstürzen! Das tägliche Ritual des Öffnens wiederum schenke uns "Sicherheit und Souveränität". Und dann erst die Schokolade: Die führt bekanntlich zur "Ausschüttung von Glückshormonen". Auch wenn Herr Schmiel einräumt, dass es "effizientere Motivationsmethoden als einen Adventskalender" gebe – gegen ihn hat nun niemand etwas einzuwenden. Auch nicht die Adventskalenderindustrie. Wir haben übrigens dereinst als Kinder oft Adventskalender vom Vorjahr bekommen, die Türchen notdürftig zugeklappt. Da wurden erst Endorphine ausgeschüttet...

Werbung

Autor: adi

0 Kommentare

Damit Sie Artikel auf badische-zeitung.de kommentieren können, müssen Sie sich bitte einmalig bei Meine BZ registrieren. Bitte beachten Sie
unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.

Leave a Reply