Uni Wien überlegt Gebühren für Aufnahmetests

Trotz der Anmeldung für Aufnahmeprüfungen sind in den Fächern Psychologie, Publizistik, Ernährungswissenschaften und Pharmazie zahlreiche Studienbewerber nicht erschienen. An der Uni Wien überlegt man nun die Einführung von Anmeldegebühren.

„Was deutlich zu sehen und enttäuschend ist, ist die mangelnde Verbindlichkeit im Anmeldeverfahren“, sagte Rektor Heinz Engl. In allen Fächern sei im Schnitt nur die Hälfte der Angemeldeten oder sogar noch weniger zum Test erschienen. Woran das liegt, werde noch im Detail analysiert, so Engl. „Das kann natürlich an Doppelanmeldungen auch an anderen Unis liegen. Dann wäre es aber fair, wenn man seine Anmeldung zurückzieht.“

Großer Aufwand und hohe Kosten

In Psychologie seien von rund 4.000 Angemeldeten nur 1.750 zum Test erschienen. „Wir müssen aber natürlich Platz und Aufsichtspersonal vorhalten. Dieser Aufwand wäre nicht notwendig“, sagte Engl. An der Uni Wien standen heuer 500 Studienplätze in Psychologie zur Verfügung - mehr dazu in Uni Wien: Vier Studien mit Aufnahmetests.

Bereits für dieses Jahr sei eine Anmeldegebühr diskutiert worden, so Engl. „Wir sind übereingekommen, dass wir diese Gebühr beim ersten Mal nicht einheben. Jetzt müssen wir überlegen, ob wir uns erwarten können, dass es durch eine Gebühr verbindlicher wird. Dazu brauchen wir aber zunächst eine Analyse, möglicherweise begleitet durch Befragungen.“ Die Kosten sind hoch. Allein der Psychologieaufnahmetest kostet die Uni Wien 100.000 Euro. Eingerechnet sind dabei lediglich die externen Kosten wie Saalmiete und Druckkosten.

Keine Aufnahmetests für Informatiker

In der Informatik, wo seit heuer Aufnahmeverfahren möglich wären, will Engl grundsätzlich weiter auf Beschränkungen verzichten. „Wir sagen ja immer, wir brauchen mehr Studenten in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik, Anm.). Zu dieser inhaltlichen Überlegung stehe ich weiter.“ Entscheidend sei im Endeffekt aber, welche Maßnahmen die anderen Unis setzen. „Hätte die TU (Technische Universität, Anm.) ein Aufnahmeverfahren gemacht, hätten wir es auch machen müssen.“ Sonst hätte es Verdrängungseffekte gegeben.

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Publiziert am 11.09.2013

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