Um 5370 Euro kann man ab Herbst auch in Linz Psychologie studieren

LINZ. Ganz billig ist es nicht, das neue Psychologie-Studium, das die Sigmund Freud Privatuniversität Wien ab Herbst in den Räumlichkeiten des „Vereins für prophylaktische Gesundheitsarbeit“ (PGA) in Linz, Museumsstraße 31a, anbietet.




5370 Euro beträgt die Studiengebühr pro Semester, für sozial Schwächere und bei gutem Studienerfolg stehen aber Stipendien bis 800 Euro in Aussicht.

Am 13. April hat der Österreichische Akkreditierungsrat, ein von der Bundesregierung bestelltes Expertengremium, grünes Licht für dieses erste Psychologie-Studium in Oberösterreich gegeben: Ab heute kann man sich dafür anmelden. Nach sechs Semestern kann man es mit dem Bachelor-Grad abschließen.

„Das Bachelor-Studium ist der erste Schritt zu einem künftigen Masterstudium in Linz“, sagt Alfred Pritz, Rektor der 2003 gegründeten SFU. Diese größte Privatuniversität Österreichs ist mit einer Niederlassung auch in Paris vertreten. Leiten wird den Linzer Studiengang Gerhard Benetka (50) vom Department für Psychologie der SFU.

„Wir planen vorerst mit 50 Studienplätzen“, sagt Benetka. Voraussetzung für die Zulassung ist die bestandene Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung, der Notenschnitt spielt keine Rolle. Passend zur Industriestadt Linz liegt der Schwerpunkt des neuen Studiengangs auf der Arbeits- und Gesundheitspsychologie. Die unmittelbare berufliche Verwertbarkeit der erworbenen Kenntnisse steht im Vordergrund.

Das gesamte Programm wird auf Deutsch angeboten. Unter psychologie@sfu.ac.at kann man das Anmeldeformular anfordern. Nach erfolgter Anmeldung ist ein Motivationsschreiben vorzulegen, dann werden die Interessenten zu einem Aufnahmegespräch mit dem aus 15 bis 20 Fachleuten (darunter zwei Universitätsprofessoren) bestehenden Lehrkörper an die PGA gebeten. Darin wird die Eignung für das Studium geklärt.

Mehr Kulturwissenschaft

„Unser Bachelor-Studium ist im Vergleich zum Angebot an den staatlichen Universitäten mehr kultur- als naturwissenschaftlich orientiert“, erklärt Rektor Pritz. Absolventen stehe auch der Anschluss an Masterprogramme anderer Universitäten offen.

Die Wiener Privatuniversität will ihre Kooperation mit dem PGA weiter intensivieren. Der „Verein für prophylaktische Gesundheitsarbeit“ ist Österreichs größter Gesundheitsvorsorgeverein. Seine Akademie bietet Fortbildungen in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Pädagogik an.

 

Psychologie-Studium

1 Getestet: Psychologie studieren kann man an den Universitäten in Wien, Salzburg, Graz und Innsbruck – mit Aufnahmetests.

2 Gezählt: Der Andrang zum Psychologie-Studium ist enorm. Allein an der Uni Wien ritterten zuletzt 4700 Interessenten um 1425 Studienplätze.

3 Gefragt: Das Psychologie-Studium an Österreichs Unis ist unter deutschen Studenten besonders beliebt. An der Uni Salzburg machen sie 80 Prozent der Studierenden aus. Kein Wunder: Der Zugang etwa an der Uni München setzt einen Abitur-Notenschnitt von 1,0 voraus.

Die genannten 5370 Euro an einer Privat-Uni sind doch schon mal eine Basis, auf der man auch für die staatlichen Unis aufbauen kann. Die Studenten müssen erkennen, dass Referenten nicht kostenlos zu haben sind und das gesamte Gebäudemanagement ebenso Geld kostet. Bis jetzt trägt das noch der arbeitende Steuerzahler. Wie wär es, wenn Ihr Studenten mal alles selbst finanziert?

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