(Text von Carina Neumann)
Die 23-jährige Iserlohnerin Carina Neumann studiert Kindheitspädagogik und Psychologie an der Universität Bielefeld. Ihre Semesterferien verbringt sie zurzeit in Südafrika - nicht jedoch als Touristin, sondern um als „Volunteer“ freiwilligen sozialen Dienst in einem Township nahe Kapstadt zu leisten. Im STADTSPIEGEL berichtet Carina Neumann im Folgenden über diese ganz besondere Erfahrung.
„Mein Name ist Carina Neumann und ich studiere Kindheitspädagogik und Psychologie in Bielefeld. Ich habe mich dazu entschlossen meine Semesterferien als Volunteer in der Somlandela Pre-School in einem Township in Südafrika zu verbringen. Dort bin ich mit weiteren zwölf Freiwilligen in einer WG südlich von Kapstadt untergebracht. Wir alle setzen uns in unterschiedlichen Projekten ein. Die sogenannten Townships, in denen fast ausschließlich farbige Afrikaner/innen wohnen, stehen an der untersten Gesellschaftsschicht und sind gekennzeichnet von Armut. In der Apartheid wurden diese Menschen abseits der Städte gedrängt, da diese bis heute den Weißen vorbehalten sind. Das Straßenbild lässt eine hohe Arbeitslosigkeit vermuten.
Die Pre School Somlandela betreut Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren und gehört zur Gemeinde Christchurch, die für alle Christen jeglichen Alters und Herkunft geöffnet ist.
Nur sehr wenig Spielzeug
Die Pre School hat 4 „Klassenräume“ mit jeweils ca. 20 Kindern und ist absolut nicht mit einer Kindertagesstätte in Deutschland zu vergleichen. Die Schule ist aus Stein gemauert und somit im Gegensatz zu den umliegenden Hütten, die mit Holz, Wellblech, Planen ja sogar einfachen Decken provisorisch zusammengeflickt sind, ein vergleichsweise solides Gebäude. Der knapp bemessene Raum in den Hütten beherbergt fast immer mehr Menschen als eigentlich zumutbar ist. Gleiches gilt für die Schule.
Es gibt kein weißes Kind in unserer Pre School. Die „Klassen“ sind aufsteigend nach dem Alter der Kinder eingeteilt. In jeder „Klasse“ gibt es nur eine/n Betreuer/in. Die Kids sagen einfach Teacher - auch zu mir. Die Teacher sind oft überfordert und selbst mit uns Voluntären ist die Betreuung mit so vielen Kindern jeden Tag eine Herausforderung. Ich unterstütze die LehrerinPumla bei den 1- bis 3-Jährigen. Dann gibt es die 3-4, 4-5 und 5-6-jährigen Kinder in den anderen Klassenzimmern. Insgesamt sind wir drei Voluntäre zusätzlich zu den Teachern. Es gibt im Verhältnis zu Deutschland nur sehr wenig Spielzeug. In meinem Klassenzimmer gibt es eine kleine Kiste mit fünf „abgeliebten“ Kuscheltieren, ein Holz mit Rollen und ein paar „Plastikteile“, die ich nicht genau zuordnen kann.
Die karge Einrichtung und das Spielzeug sind überwiegend kaputt. Die Kinder in den anderen Gruppen haben ein paar Bücher und ein paar Duplo-Steine. Die Ältesten lernen am Vormittag bereits Rechnen, Schreiben und Lesen.
In den Klassenzimmern gibt es Plastiktische, aber leider nicht für jedes Kind ein Plastikstühlchen. Daran wird hauptsächlich gegessen.
In der Pre School gibt es morgens eine Art Milchbrei und mittags eine Schale Reis oder Nudeln mit einer Soße.
Besonders am Herzen liegt
Gewöhnlich wird in unserer Gruppe vormittags eine Zeitlang gemalt. Hierfür bereitet Pumla ein Blatt Papier mit einem Quadrat oder Kreis vor. Dazu bekommt jedes Kind einen Wachsmalstift. Die Stifte dürfen nicht untereinander getauscht werden. Jedes Kind ist immer sehr stolz auf sein gemaltes Bild und zeigt es mir. Dann werden die Stifte eingepackt und die Bilder gesammelt.
Die ev. Kirchengemeinde Letmathe, in der ich meine Ausbildung zur Jugendleiterin gemacht habe und über fünf Jahre ehrenamtlich als solche für verschiedene Kinder- und Jugendangebote tätig war, stellt ihr Konto der Sparkasse Iserlohnfür Spenden zur Verfügung.
Die Bankdaten lauten:
IBAN: DE25 4455 0045 0018 0688 82 (BIC: WELADED 1ISL)
Unter dem Überweisungsstichwort: ¨Help Pre Schools in Z.A.¨kommen alle Spenden zu 100 Prozent an.
Falls Ihnen eine Anschaffung besonders am Herzen liegt vermerken Sie dies bitte. Auf Wunsch können Spendenbescheinigungen ausgestellt werden.