Stresshormon reduziert Suchtverhalten



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Stresshormon reduziert Suchtverhalten

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Cortisol hemmt das starke Bedürfnis nach Suchtmitteln wie Heroin, Nikotin und Alkohol, sagen Forscher der Uni Basel.

Die Cortisoleinnahme führte in der Studie bei den Süchtigen zu einer Abnahme des Suchtverlangens.

Die Cortisoleinnahme führte in der Studie bei den Süchtigen zu einer Abnahme des Suchtverlangens.
Bild: Stefan Meyer/Keystone

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Typisch an der Sucht ist das starke Verlangen nach dem entsprechenden Suchtmittel wie Nikotin, Alkohol oder anderen Drogen. Das Stresshormon Cortisol kann dieses Verlangen dämpfen, wie eine Studie von Basler Forschenden aufzeigt.

Das Verlangen entsteht wegen des sogenannten Suchtgedächtnisses: Weil Drogen das Belohnungssystem im Gehirn sehr stark stimulieren, wird die Droge als wichtiger Reiz im Gedächtnis abgespeichert. In früheren Studien konnte das Team um Marc Walter und Dominique de Quervain von der Universität Basel bereits zeigen, dass Cortisol den Gedächtnisabruf verringert.

Das bedeutet, dass das Gehirn nach der Einnahme des Hormons Erinnerungen schlechter abrufen konnte, wie die Universität Basel am Dienstag mitteilte. Dieser Gedächtnis-dämpfende Effekt von Cortisol wurde bereits bei Angst- und Traumapatienten festgestellt, die von quälenden Erinnerungen geplagt werden.

Suchtgedächtnis hemmen

Die Wissenschaftler vermuteten deshalb, dass Cortisol auch das Suchtgedächtnis hemmt und das Verlangen nach dem Suchtmittel reduzieren könnte. Das haben sie bei 29 heroinsüchtigen Patienten getestet, die sich in einer heroingestützten Behandlung befanden. Heroin hat ein sehr hohes Abhängigkeitspotenzial und ruft bei Süchtigen ein ausgesprochen starkes Suchtverlangen hervor.

Die Probanden erhielten vor der kontrollierten Heroinabgabe entweder eine Tablette mit Cortisol oder ein Scheinpräparat. Die Cortisoleinnahme führte bei den Süchtigen zu einer Abnahme des Suchtverlangens um durchschnittlich 25 Prozent im Vergleich zum Scheinpräparat, wie die Forscher nun in der Fachzeitschrift «Translational Psychiatry» berichten.

Die Stärke ihres Suchtverlangens gaben die Teilnehmer auf einer sogenannten visuellen Analogskala (VAS) an, eine Skala zur Messung von subjektiven Empfindungen. Eine Abschwächung des Verlangens war allerdings nur bei Patienten zu beobachten, die von einer relativ niedrigen Dosis Heroin abhängig waren, nicht aber bei schwer abhängigen Süchtigen.

Auch bei Alkohol und Nikotin

Ob Cortisol das Verlangen auch im Alltag hemmen kann, sei derzeit noch unklar, erklärte Marc Walter, Chefarzt an den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel, in der Mitteilung. «Deshalb möchten wir untersuchen, ob Cortisol den Patienten hilft, die Heroindosis zu reduzieren oder länger von Heroin abstinent zu bleiben.»

Weitere Studien seien bereits geplant. «Denn die hemmende Wirkung von Cortisol auf das Suchtverlangen könnte sich auch bei Nikotin-, Alkohol- oder der Spielsucht positiv auswirken», sagte Dominique de Quervain, Direktor der Forschungsplattform Molecular and Cognitive Neurosciences der Universität Basel. (sec/sda)

Erstellt: 28.07.2015, 16:06 Uhr


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