Streichung bringt Lehrer zum Weinen



Startseite ·
Immo ·
Job


jobwinner


alpha


·
Auto ·
Anzeigen ·
Dating

ePaper • Aboservice • Inserieren • Archiv •<!-- TV-Programm-->

bedecktWetter:Basel, 18°

baz.online



Werbung

Streichung bringt Lehrer zum Weinen

Das Erziehungsdepartement kippt das Fach Philosophie, Psychologie, Pädagogik am Gymnasium Münsterplatz. Dabei wurde das beliebte «PPP» erst vor wenigen Jahren eingeführt.

Dank des beliebten Fachs PPP erhielt das Gymnasium Münsterplatz starken Zuwachs.

Dank des beliebten Fachs PPP erhielt das Gymnasium Münsterplatz starken Zuwachs.
Bild: Henry Muchenberger

Artikel zum Thema

  • Schulharmonisierung in den beiden Basel
  • Lehrlinge verzweifelt gesucht

Teilen und kommentieren


Ihre E-Mail wurde abgeschickt.

Stichworte

  • Erziehungsdepartement Basel-Stadt 

  • Mittelschule 

Etwas gesehen, etwas geschehen?

Leser-Reporter

Haben Sie etwas Aussergewöhnliches gesehen, fotografiert oder gefilmt? Ist Ihnen etwas bekannt, das die Leserinnen und Leser von baz.ch/Newsnet wissen sollten? Senden Sie uns Ihr Bild, Ihr Video, Ihre Information per MMS an
4488 (CHF 0.70 pro MMS).
Die Publikation eines exklusiven Leserreporter-Inhalts mit hohem Nachrichtenwert honoriert die Redaktion mit 50 Franken. Mehr...

';

} else if (google_ads.length 1) {

s += '

Google-Anzeigen

'

/*
* For text ads, append each ad to the string.
*/

for(i = 0; i

' +
google_ads[i].line1 + '

' +
google_ads[i].line2 + ' ' +
google_ads[i].line3 + '

' +
google_ads[i].visible_url + '

';
}
}
}

document.write(s);
return;
}
google_ad_client = 'pub-5337254158372699'; // substitute your client_id (pub-#)
google_ad_channel = '5725426873'; // BAZ
google_ad_output = 'js';
google_max_num_ads = '2';
google_ad_type = 'text_html';
google_feedback = 'on';
// --

Das Gymnasium am Münsterplatz ist geschockt. Am Donnerstag wurde das Kollegium darüber informiert, dass das über die Kantonsgrenzen hinweg beliebte Fach PPP (Philosophie, Psychologie, Pädagogik) abgeschafft wird – nur vier Jahre nach der Einführung. Ab August 2014 kann sich niemand mehr dafür anmelden. Bei der Eröffnung dieser Neuigkeiten seien Lehrerinnen und Lehrer in Tränen ausgebrochen, erzählt eine Schülerin. «Es war sehr emotional, das Kollegium ist schwer getroffen», bestätigt Rektor Eugen Krieger. 2008 ist das Fach PPP exklusiv am Münsterplatz als Schwerpunktfach eingeführt worden. Die Lehrer haben sich darauf vorbereitet, glaubten an etwas Zukunftsträchtiges. «Fünf Jahre Aufbauarbeit werden jetzt obsolet», zeigt sich Krieger enttäuscht.

Übermittelt hat die Hiobsbotschaft Hans Georg Signer, Leiter Bildung Basel-Stadt. «Es war ein schwerer Gang», sagt er. Isoliert betrachtet, sei der Entscheid schwer verständlich, gibt er zu. Es sei aber nur eine von mehreren Massnahmen, um die gefährdete Stabilität aller fünf Gymnasien zu erhalten.

Schulen im Konkurrenzkampf

Zwischen den Standorten sei in den letzten Jahren ein scharfer Konkurrenzkampf entbrannt. «Ursache war unter anderem der Andrang, den das Gymnasium Münsterplatz nach der Einführung von PPP 2008 und des International Baccalaureate-Diploms (IB) im 2010 erfahren hat.» Diese Angebote durfte die Schule exklusiv einführen, weil sie mit der Ausrichtung auf Latein, Altgriechisch und Spanisch zu wenig Schüler anzog. Es kam zum Boom – am Münsterplatz gingen 71 Prozent mehr Teenager zur Schule, während andere Schulen unter einem Rückgang litten. Um sich ein Stück vom Kuchen abzuschneiden, stellten diese viele Anträge auf neue Fächer, auch auf IB. «Doch der zu verteilende Kuchen wird kleiner», sagt Signer. Mit dem Wechsel von fünf auf vier Jahre Gymnasium 2018 nehme die Schülerzahl ab. «Ich musste Stopp sagen.» Um wieder mehr Stabilität zu erreichen und damit nicht ein Gymnasium irgendwann auf der Strecke bleibt und schliessen muss. «Der Erhalt aller Standorte ist politischer Wille», so Sig­ner. Sein Stopp sieht nebst der Abschaffung von PPP weitere Massnahmen vor: Die Anträge aller Gymnasien auf weitere Fächer wurden abgeschmettert. Zudem entzieht man dem Standort Bäumlihof die erteilte Bewilligung, einen IB-Abschluss anzubieten.

Dieser bleibt exklusiv am Münsterplatz und darf dort mit dem Schwerpunktfach Englisch verbunden werden. «Wir gehen einen Schritt zurück zu einem Zeitpunkt, als mehr Stabilität herrschte», sagt Signer. Natürlich hätte man einfach alles bewilligen können. «Doch dann würde sich die Konkurrenzspirale immer weiter drehen, jede Schule müsste nachziehen; es gäbe kein Ende.» Die Komplexität würde den Schulen zu schaffen machen.

Opfer des eigenen Erfolgs

Finanziell setzt der Kanton offenbar nichts oder nicht viel in den Sand. PPP wurde mit bestehenden Lehrkräften umgesetzt. Entlassen werden müsse denn auch niemand. Die betroffenen Lehrer unterrichten neben PPP weitere Fächer. Am Münsterplatz hat man dennoch kaum Verständnis. «Ein Angebot zu streichen, nachdem wir so viel Arbeit reingesteckt haben, ist frech», sagt eine Lehrkraft. Etwas abzuschaffen, weil es zu viel Erfolg habe, sei ausserdem «bireweich».

Signer sieht den gewählten Weg als einzig sinnvollen. Die Einführung von PPP sei trotzdem kein Fehler gewesen. «In dem Moment war es richtig, wir wollten dem Gymnasium am Münsterplatz helfen.» Erst danach habe sich gezeigt, dass die beiden neuen Angebote zusammen «too much» seien. Ob sich die Schülerzahlen jetzt so beeinflussen lassen wie erwünscht und in der Schulraumplanung vorgesehen, bleibt offen. Nebst den Schwerpunktfächern sind bei der Gymnasiumswahl noch andere Faktoren entscheidend, wie der Freundeskreis, Familientraditionen oder das Image des Schulhauses. (Basler Zeitung)

Erstellt: 25.08.2012, 16:48 Uhr


Ihre E-Mail wurde abgeschickt.

Leave a Reply