Statements ersetzen keine Rede, Frau Merkel!

Von Andreas Rexroth, stellv. Chefredakteur Psychologie aktuell.

Wie wichtig und wirkmächtig Worte sind, kann man aktuell daran ablesen, wie stark Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dafür kritisiert wird, welche "Signale" sie in die Welt schickt. Jetzt warnt auch der Präsident des Verbandes der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS), Dr. Vazrik Bazil, vor Fehlern in der politisch-psychologischen Kommunikation.

Politische Kommunikation muss Orientierung geben!

Zeiten wie diese, voller Brüche und Umbrüche, erforderten eine zukunftsweisende Ansprache, die Herz und Hirn der Bürger erreiche, so Dr. Bazil in einer Pressemitteilung des VRdS. Anders als bei einer normalen Regierungserklärung komme es aktuell darauf an, Orientierung zu geben. "Schwarz-Weiß-Rhetorik ist nicht geboten, eine nur Wohlklang verbreitende noch weniger", so der VRdS-Präsident.

Politische Brandherde sind immer auch sprachpsychologische Krisengebiete!

Über Flüchtlinge, Griechenland, Weltwirtschaft, Nahost und viele andere Problemthemen mögen Viele vieles richtig gesagt haben, so Dr. Bazil. Doch sei jetzt geboten, "das Vereinzelte zum Ganzen zu weben. Wo stehen wir? Was wollen wir? Wohin gehen wir?" Bislang gebe es Statements in Fülle, aber keine richtungsweisende Rhetorik.

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Stellv. Chefredakteur Psychologie aktuell

Ohne die Unterstützung der Gesellschaft würde auch die Politik an ihre Grenzen stoßen. Die Kanzlerin fordert der VRdS-Präsident ganz direkt auf, die Gelegenheit zu nutzen, ein klares Bild der Lage zu zeichnen. Eine Rede stifte schließlich "Identifikation nach innen und strahle zugleich ins Ausland, das von Deutschland verlangt, mehr Verantwortung in der Welt zu übernehmen", so Dr. Bazil.

Nur eine geordnete Sprache kann Ordnung schaffen!

Trotz kontroverser Themen, die immer wieder Anlass zu erbitterten Diskussionen geben, darf man gerade aus Sicht der Kommunikationspsychologie eines nicht vergessen, betont auch Business-Coach Ben Weber: "Ein achtsamer Umgang mit der Sprache und eine integre Haltung sind im Umgang miteinander essentiell".

Gleichwohl würden aber übertriebene Regulierungen im Sinne einer künstlichen Political Correctness mehr schaden als dass sie nützen. Denn das würde bedeuten Sachverhalte aus dem öffentlichen Diskurs in den Nebel des Unbewussten zu verdrängen. Aus psychologischer Sicht ist dies niemals ratsam. Es gilt daher: Takt und Respekt in offener Debatte statt angstvoller Political Correctness.

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Die letzten Getreuen: Nur diese Männer stehen jetzt noch voll hinter Angela Merkel

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200 Menschen aus Deutschland, darunter Politiker, Schauspieler, Musiker, Studenten und andere Menschen haben in der Huffington Post ein wichtiges Zeichen gesetzt: Sie haben den Flüchtlingen in Deutschland zugerufen: "Willkommen, gut, dass ihr hier seid, weil..."

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