s’Maximilianeum: Punsch und Plätzchen, Psychologie und Philosophie

Landsberg „Weihnachtsbrettl“ – das hört sich nach einem humor- und stimmungsvollen Abend in heimeliger Atmosphäre an. Steigt dem Besucher auch noch der Duft von dampfendem Orangenpunsch und frisch gebackenen Plätzchen in die Nase, dann befindet er sich ziemlich sicher gemeinsam mit vielen anderen Besuchern im Foyer des Landsberger Stadttheaters, beim regelmäßig ausverkauften „Weihnachtsbrettl“ der Landsberger Kleinkunstbühne s’Maximilianeum.

Punsch und Plätzchen reihten sich nahtlos ein in die lange Tradition, das Brettl allerdings kam heuer in etwas anderem Gewand daher. Es gab zwar wie gewohnt Lesung und Musik, beides jedoch mehr nachdenklich und sentimentaler als sonst. Die „LiedEhrlichen“, das sind Angela Stauber (Gesang, Klavier), Rainer Blencke (Gitarre, Saxofon, Gesang) sowie hin und wieder Jessica Willmann (Gesang), hatten Gecovertes, Kultsongs wie „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern, „Angels“ von Robbie Williams oder „Hallelujah“ (Leonard Cohen) in ihren Notenmappen.


Sentimentale Jazznummern

Angela Stauber intonierte zudem eher Schlichtes aus dem Klavierunterricht, Kompositionen von Yann Tiersen oder Yiruma, wie sie wohl so ziemlich jeder Nachwuchspianist schon gespielt hat. Hörbar wohl fühlte sich Stauber, wenn sie sentimentale Jazznummern von Rebekka Bakken oder Helene Boksie interpretierte, in die Mentalität der Nordländer eintauchte. Für das gesprochene Wort zeichnete Rolf-Jürgen Lang, seit knapp einem Jahr Vorsitzender der Kleinkunstbühne s’Maximilianeum, verantwortlich.

Besinnliche Geschichten

Lang las Besinnliches aus seinen Büchern. Er philosophierte dabei über den mächtigen Einfluss einer Märchenerzählerin, wenn sie denn ihre Sache gut macht. Aus der Sicht eines Kindes forschte er nach dem Grund, der einen einfachen Kartoffelsalat weihnachtlich macht, beschrieb Gänsehautgefühl und rührselige Begegnungen. Lang beschreibt in seinen Geschichten sehr genau, egal ob Dinge, Gegenstände oder Personen, Gemütszustände oder Äußerlichkeiten.

Die Texte sind oft viele Sätze lang in indirekter Rede geschrieben, der Konjunktiv ist fast ständiger Begleiter. Hin und wieder versucht der Autor in die Psychologie menschlichen Daseins einzutauchen, spricht von Moral und Gefühlen, von Einsamkeit und Erotik.

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