Smarter dank Games?

Von Psychologie aktuell Social Media Experte Ben Weber.

Im frühen 19. Jahrhundert propagierte die Kirche, dass lesen schlecht für die Jugend sei. Es lenke vom Wesentlichen ab. Heute sagt man Gaming sei schlecht für die Jugend, weil es verdumme und einen sozial deformiere. Aber stimmt das? Immerhin zocken nach neuesten Erhebungen fast die Hälfte aller Frauen und Männer gleichermaßen gerne, um sich zu vergnügen oder zu entspannen!

Sind Computerspiele wirklich gesund?

Gesundheitsforscher der Deakin University in Australien haben festgestellt, dass Kinder, die interaktive Videospiele nutzen, über eine deutlich bessere Motorik verfügen. Außerdem können interaktive elektronische Games helfen, die Auge-Hand-Koordination zu schulen. Wobei auch bei Erwachsenen, die Videogames spielen, eine bessere Motorik beobachtet wurde.

(Foto: Pixabay/CC0)
2015-08-21-1440174174-397124-children593313_640.jpg
Intelligenter und gesünder dank Computerspielen?

Hyper-Chirurgen?

Psychologe Douglas Gentile von der Iowa State University und Dr. James Rosser, Leiter der Minimalinvasivchirurgie am Bostoner Beth Israel Deaconess Medical Centre, veröffentlichten im Jahr 2007 eine Studie mit Laparoskop-Chirurgen, die Videospiele nutzen. Man verglich sie mit einer Kontrollgruppe. Die Studie ergab, dass die spielenden Chirurgen 27% schneller waren und 38% besser arbeiteten als die Kontrollgruppe.

Gamen gegen Schmerzen?

Laut einer Studie, die 2010 von der American Pain Society vorgestellt wurde, können Videospiele und Virtual Reality-Erfahrungen bei Kindern und Erwachsenen genauso wirkungsvoll sein wie Schmerzmittel. Die Studie zeigte, dass Teilnehmer, die während schwerwiegender Behandlungen eine virtuelle Umgebung eingetaucht sind, von weniger Stress berichteten. Und bei der Brandwundenversorgung? Dort fiel die Schmerzbewertung der Patienten zwischen 30 und 50 Prozent niedriger aus.

Andere Forscher erkannten, dass Spieler von Videogames eine bessere Sensibilität gegenüber Vorgängen in ihrer Umgebung entwickeln. Dies kommt einer breiten Palette allgemeiner Fähigkeiten zugute, die bei Alltagstätigkeiten gebraucht werden. Auch Multitasking, das Führen eines Fahrzeugs und andere aufmerksamkeitsbasierte Tätigkeiten profitierten.

Die Auswirkungen auf soziale Bindungen!

Im Jahr 2011 veröffentlichten Wissenschaftler der School of Family Life der Brigham Young University in Utah Ergebnisse eine Studie, die belegte, dass Mädchen, die Videogames mit einem Elternteil spielen, stärkere Bindungen innerhalb ihrer Familie aufbauten und sich auch generell besserer mentaler Gesundheit erfreuten.

Was lernen wir daraus?

Natürlich sollte man auch das Gamen nicht übertreiben. Denn alles kann zu einer Sucht werden. Gaming ersetzt zudem sicher keine Therapeuten oder Einzelbetreuungen. Auch lernt man sozialen Umgang mindestens genauso gut auf dem Spielplatz oder im persönlichen Kontakt. Aber Computerspiele verteufeln? Das wäre dumm.

Interesse an Psychologie? Besuchen Sie unseren Redaktions-Blog!

2015-08-21-1440174821-4013992-i11.png
Psychologie aktuell Social Media Experte Ben Weber.

Lesenswert:

Ihr habt auch ein spannendes Thema?

Die Huffington Post ist eine Debattenplattform für alle Perspektiven. Wenn ihr die Diskussion zu politischen oder gesellschaftlichen Themen vorantreiben wollt, schickt eure Idee an unser Blogteam unter
blog@huffingtonpost.de
.

Hier geht es zurück zur Startseite

Open all references in tabs: [1 - 8]

Leave a Reply