Sind Selbsthilfegruppen gefährlich?

Von Psychologie aktuell Redakteur Ben Weber.

In Deutschland gibt es über 100.000 Selbsthilfegruppen. Damit führen wir hierzulande die weltweite Hitliste an. Aber taugen sie auch etwas? Die Themen der Gruppen reichen von A wie Anonyme Alkoholiker bis Z wie Zwangsstörung, das Angebot scheint unendlich und sie erfüllen einen wichtigen Beitrag zu unserem öffentlichen Gesundheitssystem.

Werden sie angenommen?

Mehr als 75% aller Menschen würden laut diverser Umfragen im Falle einer Krankheit oder anderer Probleme auch die Hilfe einer Selbsthilfegruppe in Anspruch nehmen. Etwa drei Viertel der Gruppen betreffen Erkrankungen und Handicaps. Darüber hinaus geht es um soziale Probleme und seelische Grenzerfahrungen.

Wie gründet man eine Gruppe?

In der Regel sind diese Gruppen reine „Privatveranstaltungen", die oft von Einzelpersonen frei initiiert werden. Zu Selbsthilfegruppen schließen sich Menschen zusammen, um ihre Lebenssituation zu verbessern. Ihr Ziel ist meist, voneinander zu lernen, wie man mit einer Krankheit oder einem bestimmten Problem am besten umgeht und von den Erfahrungen anderer Betroffener zu erfahren.

So sollen einem unnötige Erfahrungen erspart bleiben. In der Regel arbeiten Selbsthilfegruppen mit Gesprächen, wechselseitiger Hilfen und gemeinsamen Aktivitäten. Betroffene informieren tauschen sich über Therapien aus und der Medizin oft Arbeit. Sie gelten daher als eine eigene „Säule" neben den Ärzten, Therapeuten und Kliniken. Allerdings unterliegen Selbsthilfegruppen keiner Aufsicht und ihre Qualität hängt von ihren Machern ab.

Wenn es schief geht!

In so mancher Gruppe kann man leider auch problematische Dynamiken antreffen oder es werden medizinische Irrwege propagiert. So sollte die Auswirkung des Besuches einer Selbsthilfegruppe in der Therapie immer im Auge behalten werden. Denn so segensreich die Wirkung von gut gemachten Gruppen ist, so negativ können auch die Folgen einer schlecht geführten Gruppe sein.

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