Regensburg – Karate stärkt die Gesundheit von Senioren. Hinweise darauf liefert die neue Studie einer Arbeitsgruppe um Petra Jansen vom Institut für Sportwissenschaft und Katharina Dahmen-Zimmer vom Institut für Psychologie der Universität Regensburg.
Im Zentrum stand die Frage, ob durch Karate neben einer Verbesserung der körperlichen Gesundheit auch positive Veränderungen der kognitiven Leistungsfähigkeit und der individuellen Befindlichkeit feststellbar sind. „Es ging dabei darum, die Effekte eines Karate-Trainings gezielt mit den Einflüssen eines rein kognitiven beziehungsweise rein motorischen Trainings zu vergleichen“, so Jansen
Im Rahmen der Studie wurden die Probanden auf vier Versuchsgruppen aufgeteilt: Eine erste Gruppe erhielt ein rein motorisches Training, eine zweite ein rein kognitives Training, eine dritte Gruppe absolvierte ein Karatetraining nach den Regeln des Deutschen Karate-Verbandes (DKV) und eine letzte fungierte als Kontrollgruppe ohne Training. Das Durchschnittsalter aller Teilnehmer lag bei 78,8 Jahre. Allerdings nahmen nur 48 Senioren teil.
In der Tendenz führten alle Trainingsangebote zu Verbesserungen der kognitiven Leistungsfähigkeit. Die Merkleistung sowie die visuelle Merkfähigkeit verbesserten sich allerdings am stärksten bei der Karategruppe, auch wenn hier die Effekte bislang nur in der Tendenz nachgewiesen wurden.
Nach Ansicht der Regensburger Forscher ist dies auf den Umstand zurückzuführen, dass die Probanden im Zusammenhang mit dem Karatetraining komplizierte Bewegungsabläufe im Gedächtnis behalten mussten. Zudem wies das Forscherteam darauf hin, dass die Karatesenioren am Ende des Experiments weitaus weniger depressive Stimmungen zeigten. © hil/aerzteblatt.de