Seit fünf Minaten probt Regisseurin Jutta Bollwein mit 24 Llaiendarstellern am …

Interview

Seit fünf Minaten probt Regisseurin Jutta Bollwein mit 24 Llaiendarstellern am historischen Theaterstück zum Marktjubiläum.

Schwarzenfeld.Seit gut fünf Monaten sind sie mit ihren 24 Darstellern bereits intensiv am Proben. War es schwierig, so viele Laiendarsteller zu finden?

Gar nicht. Wider Erwarten ging das nach zwei Zeitungsaufrufen ganz schnell. Zuerst hatten wir zwar einen Männermangel, doch der ist nun auch behoben. Das Besondere an der Truppe ist, dass jeder immer seinen Text gelernt hat, sie glaubten, das müsse so sein. So eine disziplinierte Gruppe kann man wunderbar modellieren. Aktuell sind wir so weit, dass wir jetzt Ende Mai zusammen mit dem Bühnentechniker arbeiten können. Was wir noch dringend suchen ist eine Maskenbildnerin, sie wäre das I-Tüpfelchen.

Das Historienstück umfasst ja 180 Jahre, verschiedene geschichtliche Epochen, ganz unterschiedlichen Zeitgeist und auch anderen Sprachgebrauch als heute üblich. Ist das nicht eine besondere Herausforderung an die Schauspieler?

Ja. Die Schauspieler sollen von Anfang an die Psychologie ihrer Rollen verstehen um authentisch zu sein, Gefühle und Emotionen auszuleben. Das Verständnis für die Rolle ist ausschlaggebend, dazu muss die Botschaft verstanden werden, von der damals herrschenden höfischen Sprache bis zum Benehmen. Ich mache seit vielen Jahren Theater und Regie. Ich habe im Theaterspiel viele Parallelen zur Psychologie entdeckt.

Man kann sich als Laie nicht einfach auf eine Bühne stellen und schauspielern. Wie bereiten sie ihre Darsteller vor?

Die erste Phase galt allein der Textsicherheit. Nun fangen wir an mit Stimm- und Sprechübungen, mit Artikulation und Lautstärke, damit auch der Zuschauer ganz hinten im Saal alles versteht. Die Schauspieler sind für das Publikum da und da muss auch die Botschaft hin.

Ihre Bedeutung als Regisseurin ist nicht unbedeutend, mit der Regie steht und fällt ein Stück. Haben Sie ein Motto, eine bestimmte Einstellung um die Herausforderung ein Historienspiel auf die Bühne zu bringen, zu bewältigen?

Ich habe ja bereits Erfahrung in der Regie und im Schreiben von Bühnenfassungen. Die größte Freude bei der jetzigen Einstudierung habe ich am gestalterischen Prozess, das Geschriebene in Bilder umzusetzen. Schön ist auch, das Feuer der Leidenschaft in den Schauspielern zu wecken und aufrecht zu erhalten. Das kostet zwar viel Kraft, doch wenn eine Szene klappt, ziehe ich immer wieder einen Gewinn daraus.

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