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Schweizer sind emotionaler als Italiener

Singapur ist das emotionsloseste Land der Welt. Das zumindest besagt eine Gallup-Umfrage. Entgegen dem Klischee zeigen die Schweizer angeblich mehr Gefühle als ihre südlichen Nachbarn.

Bittere Tränen: Roger Federer nach der Finalniederlage an den Australian Open 2009.

Bittere Tränen: Roger Federer nach der Finalniederlage an den Australian Open 2009.
Bild: Keystone

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Die emotionslosesten Menschen der Welt leben in Singapur. Lediglich 36 Prozent der Einwohner des asiatischen Stadtstaates geben an, innerhalb des vergangenen Tages positive oder negative Emotionen erlebt zu haben. Dies geht aus einer kürzlich veröffentlichten Studie des Washingtoner Umfrageinstituts Gallup hervor.

Gallup hat in 151 Ländern der Welt jeweils rund tausend Personen danach befragt, ob sie im Lauf des letzten Tages eine oder mehrere von zehn verschiedenen Emotionen erlebt hätten. So wurden die Studienteilnehmer beispielsweise gefragt, ob sie sich ausgeruht gefühlt hätten, viel gelächelt oder gelacht, etwas Interessantes gelernt, Freude, Wut, Trauer oder Stress empfunden hätten. Die Daten wurden zwischen 2009 und 2011 erhoben.

Stoische Slawen, expressive Latinos

Als besonders emotionslos erwiesen sich neben Singapur vor allem die früheren Sowjetrepubliken. Russland, Georgien, Litauen, Ukraine, Weissrussland, Kasachstan und Kirgistan sind alle in den Top Ten der stoischsten Länder vertreten. Am anderen Ende des Spektrums liegen die Philippinen. 60 Prozent der Filipinos gaben an, mindestens eine der zehn Emotionen empfunden zu haben. Besonders auffällig: 12 der 15 emotionalsten Länder der Welt liegen in Nord- oder Südamerika.

Die europäischen Staaten liegen zumeist im Mittelfeld. Das emotionalste Land Europas ist gemäss der Studie Spanien (Platz 136 auf der Skala der Emotionslosigkeit). Die emotionslosesten liegen – man ahnt es – im ehemaligen Ostblock. Die Schweiz liegt auf Platz 98. Die Einwohner unseres Landes sind somit weit emotionaler als die Italiener (Platz 78) und die Deutschen (Platz 79) – wenn man der Studie Glauben schenkt. Bloomberg Businessweek hat eine Weltkarte mit den Ergebnissen aus allen untersuchten Ländern publiziert.

Gibt es den emotionslosen Menschen?

Gallup versteht die Studie als Beitrag zur Debatte um den Zusammenhang zwischen Wirtschaftsleistung und Wohlbefinden. «Verhaltensindikatoren wie positive und negative Emotionen sind ein wichtiges Mass des gesellschaftlichen Wohlergehens», schreibt das Forschungsinstitut. «Traditionelle ökonomische Indikatoren wie das Bruttoinlandprodukt können das menschliche Befinden nicht alleine quantifizieren.» Singapur sei zwar in ökonomischer Hinsicht eines der erfolgreichsten Länder der Welt, sagt Gallup-Forscher Jon Clifton auf Bloomberg Businessweek, «aber wenn man sich die Dinge anschaut, die das Leben lebenswert machen, kommen die Singapurer schlecht weg.»

Doch misst die Studie wirklich, was sie zu messen vorgibt? Sergei Petuchow, Kommentator des russischen Nachrichtenportals RIA Nowosti, hat seine Zweifel. «Sind wir Russen wirklich so unterkühlt?», fragt er in seinem Artikel und liefert gleich die Antwort: Die Studie messe nicht die Emotionalität der Menschen, sondern ihre Bereitschaft, darüber Auskunft zu geben. «Es ist schwierig, sich jemanden vorzustellen, der nie lacht, nie wütend ist oder Angst hat, ausser er befindet sich im Koma», sagt Petuchow. «Entweder haben die Befragten die Fragen nicht verstanden, oder sie wollten nicht über ihre Gefühle reden.»

Singapurer zeigen doch Emotionen

Nach der Veröffentlichung der Gallup-Umfrage zeigen nun aber plötzlich auch die Singapurer Emotionen: Der in dem Stadtstaat herrschende ständige Konkurrenz- und Existenzkampf lasse nur wenig Raum für Gefühle, argumentierten sie in Internetforen. «Wann haben wir Mal Zeit zum Lachen? Aufstehen, um Platz im Zug kämpfen, Mittagszeit, um Sitzplatz zum Essen kämpfen, zurück nach Hause, um Platz im Zug kämpfen», klagte Facebook-Nutzer Edward Alexzandra Peters in seinem Beitrag in dem sozialen Netzwerk. Sein Landsmann Kok Leong schrieb auf Yahoo!: «Es ist unheimlich stressig, in Singapur zu leben. Alles dreht sich ums Geld - wie überleben, wie die Kinder grossziehen, Steuern usw. Umsonst gibt es hier nichts.»

In einem weiteren Eintrag hiess es: «Wir haben alles, und doch haben wir nichts. Niemand in diesem Land geniesst das Leben in vollen Zügen. Wir existieren nur. Für unsere Regierung sind wir nicht mehr als Statistik.» Melody twitterte: «Wie können Singapurer die Nummer 1 in Emotionslosigkeit sein, wenn sie ihre Tage mit Meckern verbringen?» (bh)

Erstellt: 23.11.2012, 13:47 Uhr


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