„Schönheitswahn“: Symposium in Graz

Eine Tagung im Grazer Minoritensaal beschäftigt sich von 19. bis 21. Jänner mit dem Thema Schönheitswahn. Fachleute diskutieren, ob es sich um eine Modeerscheinung oder um ein schon immer da gewesenes Phänomen handelt.

In den vergangenen Wochen gab es - ausgehend von Frankreich - einen Skandal rund um defekte Brustimplantate. Auch eine steirische Ärztin setzte die Implantate ein - mehr dazu in Steirische Ärztin verwendete Risikoimplantate.

Experten wollen Schönheitswahn analysieren

Bei der Tagung wollen Fachleute aus Psychologie, Psychiatrie und Psychosomatik in Graz dem Thema Schönheitswahn auf den Grund gehen - auch der Implantats-Skandal wird diskutiert werden.

Landesnervenklinik Sigmund Freud

Auf der Tagungs-Einladung ist die Venus von Willendorf zu sehen - als Zeichen von körperlichen Makeln. Mit Filzstift wurde eingezeichnet, wo am besten Korrekturen durchgeführt werden sollten

Kulturelle Prägung oder modernes Marketing?

Die Grundsatzfrage der Grazer Fachleute, die das Symposium auf die Beine stellten, lautet: Sind die von der Schönheitsindustrie angepriesenen Ideale zeitlose, bedeutsame Ideale des menschlichen Entwicklungsprozesses, oder künstliche Erfindungen? Oder stecken bessere Vermarktungsabsichten für Branchen wie Styling, Fitnessstudios, Shaping, plastische Chirurgie, Kosmetika oder Mode dahinter?

In jedem Fall sei das Thema uralt, wie die Organisatoren der Tagung betonen. Zitiert wird im Programm beispielsweise der griechische Philosoph Platon: „Wenn das Zeugungslustige dem Schönen naht, wird es von Freude durchströmt und erzeugt; wenn aber Hässlichem, so zieht es sich traurig in sich zusammen und schrumpft ein.“

Diskussionen und Vorträge

Spannende Diskussionen stehen ab Donnerstag auf dem Programm. Freitagmittag gibt es einen Vortrag der Buchautorin Sylvia Unterdorfer. Sie schrieb vor einiger Zeit das Buch „Wahnsinnig schön - Schönheitssucht, Jugendwahn und Körperkult“ und erzählt von ihren Erfahrungen zum Thema. Die Vorträge und Diskussionen der Tagung sind öffentlich zugänglich.

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Publiziert am 18.01.2012

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