Schenken macht (nicht nur) glücklich

Mit dem richtigen Geschenk Freude machen, wer wünscht sich das nicht? Doch die Auswahl der passenden Gabe kann sehr schwierig sein. Und sogar riskant: Denn ist ein Geschenk lieblos oder unpersönlich, wird Schenken zum Störfall einer Beziehung.

Die Suche nach passenden Geschenken ist für viele Menschen eine Last. Die Klage über Stress in der Vorweihnachtszeit ist verbreitet. Dennoch wagen es vermutlich nur wenige Menschen, nichts zu schenken. Mit leeren Händen möchte auch niemand dastehen. Gibt es ein Entkommen aus diesem Dilemma?

"Wer bekommt schon das, was er sich sehnlichst gewünscht hat? Dies könnte als heimlicher Lehrplan des Schenkens bezeichnet werden", sagt Dr. Friedrich Rost, der über "Theorien des Schenkens" am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität Berlin einst promovierte. Schenken bedeutet nicht Wunscherfüllung.

"Schenken ist in Zeiten des individualisierten Schenkens insofern riskant, weil kaum jemand seine heimlichen Geschenkwünsche offen legt, Schenkende sich aber in Zu-Beschenkende hineinversetzen sollen. Das gelingt nicht immer." Die empirische Schenkforschung habe mehrfach in den USA und in Deutschland nachgewiesen, dass den Beschenkten die erhaltenen Geschenke weniger wert seien, als sie die Geber gekostet haben.

Gutscheine schenken ist oft unpersönlich

Eine pragmatische Lösung könnte dann ja das Verschenken von Gutscheinen, das die Kosten klar beziffert. Das ist allerdings weder eine persönliche noch eine gefühlvolle Art, um den Beschenkten zu überraschen. Mit Gutscheinen vermeidet man zwar, Unpassendes zu schenken, aber es wächst das Risiko, nur am materiellen Wert der Gabe gemessen zu werden, denn der liegt offen. Kinder haben es leichter, ihre Begehrlichkeiten zu benennen: Sie haben den Wunschzettel.

Wie Männer Frauen schenken

Auch beim Schenken unterscheiden sich die Geschlechter. Psychologen sind sich einig, dass Frauen im Allgemeinen wesentlich besser als Männer schenken. Sie zeigen dabei mehr Gefühl und Einfühlungsvermögen.

Und Frauen sondieren oft auch schon frühzeitig durch Zuhören, was dem anderen gefallen könnte. So nehmen sie im besten Fall Wünsche auf, ohne dass diese zuvor geäußert werden mussten. Auch bei der Verpackung sind Frauen meist gefühl- und phantasievoller und damit persönlicher.

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