Rückrunden-Start – Wenn die Beziehung unter der Bundesliga leidet

Jubeln, johlen, pfeifen - mit dem Start der Bundesliga in die Rückrunde geht es auch in manchen Wohnzimmern wieder wie im Stadion zu. Bei Paaren kann das Thema Fußball mitunter aber für Streit sorgen. Paartherapeut Volker van den Boom aus Aachen hat die Spielregeln für Bundesliga-belastete Beziehungen und gibt Tipps für Fans und Fanversteher:

1. Zu Hause ist nicht auf'm Platz: Rücksicht nehmen

Ob weiblicher oder männlicher Fußballfan - wer vor dem Fernseher die Spiele verfolgt, stellt das Gerät gern laut. Schließlich soll auch zu Hause richtige Stadionatmosphäre herrschen. Das kann aber schnell für Krach mit dem Partner sorgen, wenn ihn der Lärm stört. Daher heißt es: Geräuschpegel runterfahren. „Wer weiß, dass der Partner genervt ist, sollte sich lieber Kopfhörer aufsetzen“, sagt van den Boom. Eventuell gibt es noch einen zweiten Fernseher im Schlafzimmer. Dahin könne man sich zurückziehen.

Wann eine Beziehung noch zu retten ist oder ab welchem Zeitpunkt es besser ist, sich zu trennen – das ist oft eine sehr schwere Entscheidung. Die Zeitschrift Psychologie Heute-compact, 29, 2011 hat zehn Kriterien zusammengestellt, die darauf hindeuten, dass eine Partnerschaft gefährdet ist. Treffen mehrere Kriterien zu, ist eine Trennung möglicherweise ratsam.

 Foto: dpa


2. König Fußball regiert nicht die Welt: Verein nicht an erster Stelle

Fußball ist unser Leben? Dieses Motto teilt nicht jeder. Daher geben Fans ihrem Partner besser nicht das Gefühl, dass der Fußball über der Beziehung steht. Wenn der Partner den Eindruck hat, dass der andere immer erst beim Spiel des Lieblingsvereins so richtig aus sich herauskommt, fühlt er sich schnell zurückgesetzt.

„Das macht den Partner oft eifersüchtig. Warum zeigt er beim Spiel Emotionen, aber in der Beziehung nicht?“ Van den Booms Tipp: Fußball sollte nicht an erster Stelle stehen. Es ist wichtig, dem Partner gegenüber Gefühle zu zeigen und ihm hin und wieder mit kleinen Gesten und Geschenken eine Freude zu machen.

3. Nach dem Spiel ist nicht vor dem Spiel: Paarzeit einplanen

In der Bundesligapause konnte der Samstagnachmittag noch für einen ausgiebigen Spaziergang, einen Kinobesuch oder den gemeinsamen Einkauf genutzt werden. Das muss trotz Bundesliga nicht vorbei sei, nur vielleicht verschoben werden. Vor oder nach dem Spiel sollten Fans daher immer etwas Paarzeit einplanen. „Wichtig ist, dass man vorher aufeinander zugeht, sich abspricht und zeitlich plant“, sagt van den Boom. Während des Spiels sollte der Partner den Fußballfan dann aber in Ruhe lassen. (dpa/tmn)

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