Resilienz zur Krisenbewältigung am Arbeitsplatz

Schutzfaktoren gegen Stress und Krisen entwickeln

Andreas Marschel im Experteninterview über Resilienz zur Bewältigung von Druck und Stress im Berufsleben

09.11.2012

Resilienz beschreibt in der Psychologie im Wesentlichen die Fähigkeit, Krisensituationen wie Stress oder Druck durch ein hohes Maß an Widerstandsfähigkeit zu meistern und zur persönlichen Entwicklung zu nutzen. Dabei greift der resiliente Mensch auf persönliche oder sozial vermittelte Ressourcen zurück.

Zahlreiche Coachs, Berater und Psychologen beschäftigen sich besonders im Hinblick auf die zunehmende Beanspruchung am Arbeitsplatz mit dem Thema Resilienz. Die ständige Erreichbarkeit über Handy oder Email, Überstunden, wirtschaftliche Krisen und die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes führen immer häufiger zu psychischen Belastungen bis hin zum Burnout-Syndrom von Arbeitnehmern, aber auch von Führungskräften und Unternehmern. "Heilpraxisnet.de" sprach mit dem Sozialwissenschaftler Andreas Marschel von der Unternehmer Akademie über das Thema Resilienz als Weg zur Krisenbewältigung am Arbeitsplatz.

Herr Marschel, wie definieren Sie die Eigenschaft „Resilienz“ im beruflichen Kontext?
Mit Resilienz wird die innere Ressource eines Menschen bezeichnet, Konflikte, Misserfolge, Niederlagen und Krisen wie berufliche Fehlschläge, Stresssituationen über einen längeren Zeitraum oder eine Entlassung zu meistern.

Warum ist Resilienz wichtig im Berufsleben?
Resilienz bedeutet in diesem Zusammenhang Schutzfaktoren zu entwickeln, um sich gegenüber schnellwechselnde Anforderungen und Krisen im heutigen Berufsleben wappnen zu können.

Warum sind manche Menschen resilienter als andere?
Weil manche Menschen von sich aus verstehen oder gelernt haben emphatisch, kommunikativ und mit einer inneren Haltung auf Menschen zu zu gehen, sie zu führen und anzuleiten.

Sind resiliente Menschen erfolgreicher als andere?
Ja, weil sie nicht alles auf sich beziehen und wissen, was gehört zu mir und was liegt im aussen.Sie weisen eine gewissen Gesprächs und -Reflektionskompetenz auf.

Kann man Resilienz „erlernen“?
Ja, in der Tat ist es möglich, menschliches Verhalten, Grundlagen der Kommunikation, eine innere Haltung und systemisches Denken zu erlernen. Wir zeigen zum Beispiel in unseren Kursen, wie es möglich ist, dieses auch im Berufsleben umzusetzen.

Welche Methoden oder Übungen gibt es, um Resilienz zu fördern?
Im Rahmen einer Coaching Ausbildung oder Qualitätsmanagement-Business-Coaching-Ausbildung lernen die Teilnehmer anhand unterschiedlicher Methoden und Tools (Inneres Team, Aufstellung, Gesprächsführung und Fragetechniken) sich bewusst mit ihren Grenzen, Fähigkeiten und Lernfeldern auseinander zu setzen. (ag)

Bild: Gerd Altmann/ shapes:photoshopgraphics.com / pixelio.de

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