Renault Twingo

Es ist alles nur Psychologie. Immer wenn wir etwas für 99 Euro sehen, greifen wir fröhlicher zu, als wenn 100 Euro auf dem Preisschild stünden. Bei Autos geht es, zugegeben, nicht um den einzelnen Euro, obwohl man ausgerechnet bei Porsche und Mercedes auf den Cent kalkulierte Preise in den Listen finden kann. 1059,10 Euro fürs Xenonlicht, 1362,55 Euro fürs Schiebedach. Aber sonst zählen einzelne Euros im Autogeschäft nicht viel. Zehner oder Hunderter jedoch umso mehr, behaupten zumindest die Kleinwagenhersteller. Sie haben die 10.000-Euro-Marke für sich entdeckt und versuchen, mit Angeboten für 9990 Euro ins Geschäft zu kommen. Manche kalkulieren dann so knallhart, dass für wichtige Ausstattungsdetails kein Platz mehr bleibt. Man muss in einigen Fällen also das wichtige Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) für rund 300, 400 Euro als Extra dazukaufen oder eine teurere Paketlösung mit vielen anderen, eher überflüssigen Details wählen. Oder aber – was schlimmer ist – man vergisst es beim Kauf einfach. Was für ein Drama, denn nachrüsten lässt sich die lebensrettende Elektronik nicht, und im Wiederverkauf wird man Probleme haben – zumal alle Autos, die seit November 2011 neu auf den Markt kommen, ESP serienmäßig haben müssen. Darum haben es die meisten anderen auch, mehr oder minder freiwillig. Nur ein paar Modelle haben es nicht. Wegen der Psyche.

Renault Twingo 1.2, 75 PS, angegebener Durchschnittsverbrauch 5,1 l/100 km, Testverbrauch 6,7 Liter, Höchstgeschwindigkeit 169 km/h, ab 9990 Euro.

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