„Des einen Not, des anderen Brot“ – dieser Leitsatz gilt auch im Fußball. Auf der Notseite haben wir den VfB, der zu meinem Frust in dieser Saison ernsthafte Anstalten macht, abzusteigen. Auf der Brotseite steht eine Brauerei, die im Stuttgarter Stadion Bandenwerbung macht.
Auf ihrer Facebookseite hat die Brauerei nun großzügig angekündigt, in den Endspielen im Abstiegskampf auf die Bandenwerbung zu verzichten. Stattdessen sollen Anfeuerungssprüche an die Facebookseite der Brauerei geschickt werden, die am Samstag beim VfB-Heimspiel gegen den HSV über die Banden flimmern sollen.
Sieht auf den ersten Blick nach einer tollen Aktion aus und ist es, was den Fangedanken angeht, auch. Aber der edelmütige Verzicht auf Bandenwerbung hat dann doch einen Beigeschmack. Denn mit der Aktion betreibt die Brauerei eben auch Werbung und Imagepflege. Die Bandenwerbung hätte mich als sporadischen Stadiongänger ohne Bezahlfernsehabo ohnehin nicht erreicht – die Fanaktion auf Facebook schon.
Und das muss man der Brauerei lassen: Die umgekehrte Psychologie, mit dem Verzicht auf Werbung Werbung zu machen – das gehört wirklich zur ganz hohen Schule des Marketings.