Putin-Kumpel Wladimir Jakunin hetzt gegen Conchita Wurst


Berlin –  

In die USA darf er wegen der Sanktionen gar nicht mehr einreisen, nach Deutschland schon. Noch jedenfalls...

Am Donnerstag nutzte Putin-Kumpel Wladimir Jakunin (65) seinen ohnehin schon umstrittenen Berlin-Besuch dafür, um Grand-Prix-Star Conchita Wurst (25) durch den Fleischwolf zu drehen.

Mittags im Courtyard Hotel in Berliner Zentrum: Jakunin, Chef der staatlichen Eisenbahn-Gesellschaft und enger Vertrauter des russischen Präsidenten, zeigt auf der Bühne einer Konferenz des Deutsch-Russischen Forums den Vogel.

Was war passiert? Der Moderator hatte ihn darauf angesprochen, dass ja auch Russland dem Travestie-Star mit immerhin fünf Punkten zum Sieg beim Eurovision Song Contest am letzten Wochenende verholfen hätte.

Dann legte Jakunin, den US-Präsident Barack Obama (52) im März auf seine „schwarze Liste“ gesetzt hatte, richtig los. Er warnte den Westen davor, Russland seine Werte aufzudrücken. Offenbar sei hier wieder ein „vulgärer Ethno-Faschismus“ in Mode. „Die antike Definition der Demokratie hatte nichts mit bärtigen Frauen zu tun, sondern die Demokratie ist die Herrschaft des Volkes.“

Jakunin unterstellt Conchita Wurst „abnormale Psychologie“

Auch auf der Pressekonferenz wenig später konnte der einflussreiche Wirtschaftsboss nicht an sich halten. Er warf Conchita und ihren Anhängern eine „abnormale Psychologie“ vor. „Frauen mit Bärten - das kann ich einfach nicht akzeptieren.“ Im Übrigen sei das Lied auch schlecht gewesen. „Sie hat sirenenmäßig gesungen!“

Vehement verteidigte Jakunin das umstrittene russische Gesetz „zum Schutz“ Jugendlicher vor Homosexualität. Vier Prozent der russischen Kinder würden mit einer genetischen sexuellen Abweichung von der Norm geboren, ein Viertel der 14- bis 16-Jährigen sei in Gefahr, schwul oder lesbisch zu werden. Zur Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften mit der Ehe meinte Jakunin: „Das glaube ich erst, wenn ich einen schwangeren Mann sehe.“

Der neben ihm sitzende Vorsitzende des Deutsch-Russischen Forums, Matthias Platzeck (60, SPD), wies die abwertenden Aussagen zurück. Das russische Homosexuellen-Gesetz nage an den Grundlagen des menschlichen Zusammenhalts, so Brandenburgs früherer Ministerpräsident.

Kritik am Auftritt von Jakunin kam auch von Volker Beck (50). Der Grünen-Politiker sagte dem uns: „Jakunin verkennt, dass das russische Volk weiter ist als seine politische Klasse. Das Deutsch-Russische Forum sollte wissen, dass PR-Auftritte für Putins Propaganda gegenwärtig nicht angebracht sind. Und dieser lief offenbar gewaltig schief.“

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