Psychologische Tricks verbessern Chancen beim Vorstellungsgespräch

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Psychologische Tricks verbessern Chancen beim VorstellungsgesprächMit psychologischen Tricks lässt sich das Unterbewusstsein Ihres Gesprächspartners im Vorstellungsgespräch manipulieren.
Grafik: © Shake Hands 2 / Konstantin Gastmann / pixelio.de

Eine Untersuchung zeigt, dass einfache psychologische Tricks die Chancen in einem Vorstellungsgespräch positiv beeinflussen können. In der Fachsprache wird diese Praktik als Pacing bezeichnet.

Natürlich gehört weit aus mehr zu einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch als zahlreiche psychologische Tricks zu beherrschen. Qualifikationen, persönliches Erscheinungsbild sowie ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein sind nur einige Beispiele, die ein solides Fundament für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch schaffen. Gut vorbereitet, motiviert und pünktlich zu erscheinen sowie auf mögliche Fragen des Gesprächspartner vorbereitet zu sein, gehört ebenso dazu, wie zu wissen, wie man seine eigenen Stärken ausspielt.

Da die Bewerberauswahl nach einem Vorstellungsgespräch selten rein objektiv getroffen wird, lassen sich mit einigen Tricks zusätzliche Sympathiepunkte sammeln. Dies lässt sich mit ganz verschiedenen psychologischen Tricks erreichen, da Sie mit diesen Ihren Gesprächspartner manipulieren ohne das dieser es bemerkt. Experten sprechen bei diesem Verfahren von der Neuro-Linguistischen Programmierung (NLP), speziell von dem Bereich Pacing.

Blickkontakt signalisiert Selbstbewusstsein

Im ersten Zug sollten Bewerber ständigen Blickkontakt mit Ihrem Gesprächspartner halten. Dies vermittelt dem Arbeitgeber ein starkes Selbstbewusstsein des Bewerbers und im Regelfall suchen Arbeitgeber qualifizierte Mitarbeiter, die sich ihrer Sache sicher sind. Sollten Sie in die Situation kommen, die Tür hinter sich schließen zu müssen, achten Sie auch hier darauf, sich nicht umzudrehen und damit den Blickkontakt zu unterbrechen.

Spiegelung der Körpersprache

Eine weitere psychologische Manipulation, welche sich auch für Neulinge auf dem Gebiet der Neuro-Linguistischen Programmierung eignet, ist die sogenannte Spiegelung der Körpersprache. Hierbei ist vor allem die Körperhaltung gemeint. Je nach Situation lässt sich diese psychologische Manipulation auch intensivieren und auf einzelne Bewegungen übertragen. Dies sollte jedoch zuvor geübt werden, so das sichergestellt ist, dass die Bewegungen nicht künstlich wirken und vom Gesprächspartner bewusst wahrgenommen werden.

Bei Paaren oder engen Familienmitgliedern finden wir die Spiegelung der Körpersprache sehr häufig. Durch vorhandene Sympathie imitieren wir unseren Gegenüber ganz automatisch. Dieser nimmt die Spiegelung unbewusst auf und verarbeitet diese positiv im Unterbewusstsein. Wenn die Körpersprache kontrolliert gesteuert wird, täuschen wir damit das Unterbewusstsein unseres Gesprächspartners und haben Einfluss auf sein persönliches Sympathieempfinden.

Stimme und Redegeschwindigkeit synchronisieren

Ein weiterer manipulativer Trick im Vorstellungsgespräch ist die Anpassung der Stimme (Lautstärke, Tonlage, Betonung, etc.) und der Redegeschwindigkeit. Dieser Faktor im Pacing lässt sich am besten anhand eines kleines Beispiels erläutern. Wenn Sie sich total entspannt und ruhig mit jemanden im Restaurant unterhalten und neben Ihnen nimmt plötzlich jemand Platz, der sehr laut und hektisch spricht, wie ist Ihr erster Eindruck von dieser Person? In der Regel schauen Sie diese Person im an, mustern diese und stellen fest, dass diese Person Ihnen nicht gerade sympathisch ist. Um im Vorstellungsgespräch nicht selbst der Störenfried zu sein, passen Sie Ihre Stimme und Redegeschwindigkeit Ihrem Gegenüber an.

Menschliche Polaritäten

Es gibt zwei unterschiedliche Polaritäten bei Menschen. Die meisten Menschen sind eine Mischung beider Polaritäten. Hier muss herausgefunden, welche Polarität bei Ihrem Gegenüber dominanter ausgeprägt ist.

Der erste Polaritätstyp ist der Gegen-Typ. Diese Art Mensch ist grundsätzlich gegen andere Meinungen oder Vorschläge. Erstaunlicherweise findet sich dieser Polaritätstyp relativ häufig in Führungspositionen. Bereiten Sie sich also mental darauf vor, dass Ihr Gesprächspartner in Ihrem Vorstellungsgespräch grundsätzlich eine Opposition bildet. Vermeiden Sie Aussagen wie beispielsweise „das kann nur so gehen“, „Für mich steht fest, dass…“, usw. Eine Alternative wären Satzbausteine wie zum Beispiel „ich glaube, das dies eine Möglichkeit wäre“ oder „ Ich habe gehört, dass dies so besser sein soll“.

Der zweite Polaritätstyp ist der sogenannte Sortierer. Dieser Typ ist gegenüber neuen Vorschlägen und frischen Ideen immer sehr offen eingestellt. Wer seine Aussage begründen kann, kann mit diesem Polaritätstypen schnell in ein sehr lockeres und inspirierendes Gespräch versinken.

Es ist wichtig, sein Gegenüber schnell in Polarität 1 oder 2 einordnen zu können. Wenn Sie dies nicht innerhalb der ersten paar Sätze schaffen, sollten Sie Ihrem Gesprächspartner eine kleine und belanglose Testfrage stellen, mit der sie die Polarität herausfinden können.

Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Wie bereits erwähnt, lassen sich durch gezielte Manipulationen des Unterbewusstseins Ihres Gesprächspartners nur Zusatzpunkte sammeln. Erforderliche Qualifikationen, Berufserfahrungen und eine gute Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch sind immer noch das A und O. Häufig können Fragen, mit denen der Bewerber nicht gerechnet hat, diesen aus dem Konzept bringen und verunsichern. Darum sollten Sie sich im Vorfeld die Frage stellen: Mit welchen Fragen werde ich konfrontiert? Wie antworte ich am besten auf die Fragen und welche Fragen kann ich im Laufe des Gesprächs stellen? Zeigen Sie Interesse, wirken Sie aber nicht ahnungslos.

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