Psychologin auf der Laufbahn

Psychologin auf der Laufbahn

Peiting - Nach 15 Jahren bei ihrem Heimatverein startet Kristina Reßler nun für die LG Stadtwerke München. Nebenbei studiert die Peitingerin Psychologie. Auf der Couch liegt sie aber selten.

Startet ab sofort für die LG Stadtwerke München: Kristina Reßler aus Peiting. Foto: privat

Es gibt ja allerhand Klischees. Journalisten sind selbstverliebt, Politiker korrupt, Beamte faul und Psychologie-Studenten haben einen Knacks. Nett ist das freilich nicht. Und meistens auch nicht wahr. Kristina Reßler studiert Psychologie. Verrückt ist die Peitingerin allerdings nicht. Allerhöchstens ein bisserl sportverrückt. Das muss man auch sein, wenn man hoch hinaus möchte. Deshalb hat Reßler jetzt etwas Neues gewagt. Nach 15 Jahren hat sie den TSV Peiting verlassen und startet nun für die LG Stadtwerke München.

Reßler, 19, Waschbrettbauch, Vollblutsportlerin, Studentin. Acht Traingseinheiten bestimmen ihre Woche. Freizeit? „Wenig.“ Feiern? „Selten. Aber wenn es dann mal klappt, macht es umso mehr Spaß.“

Organisation ist alles im Leben der Sprinterin. Sport, Studium und ihre Freunde müssen unter einen Hut gebracht werden. „Das ist nicht immer einfach“, sagt Reßler. Egal. Sie hat es sich so ausgesucht, würde es immer wieder so machen. „Sport ist meine Leidenschaft. Dafür verzichte ich gerne auf andere Sachen.“

Seit Semesterbeginn wohnt Reßler nun in München. Im Olympischen Dorf. Zum Trainingsgelände sind es nur zehn Minuten. „Das ist schon praktisch“, sagt sie.

Früher hat sie in Peiting trainiert, war immer die Schnellste, hält alle Rekorde. Jetzt warten im Training eine Deutsche und eine Europameisterin auf sie. Harte Konkurrenz. „Das spornt einen an und macht einen besser“, sagt sie.

Auch der Trainer ist neu. Andreas Knauer (Bayerischer Landestrainer) kümmert sich nun um die 19-Jährige, setzt neue Impulse. Ihr alter Trainer, Papa Franz, coacht sie an den Wochenenden. „Ich bin also bestens versorgt.“

Mit der neuen Umgebung kommen auch neue Ziele. Reßler will schneller werden, bei der Junioren-DM eine Medaille gewinnen und sich auch bei den Frauen durchsetzen. „Das sind die nächsten Schritte“, sagt sie. Irgendwann darf es dann mal etwas Größeres sein. Olympia wäre nicht schlecht. Rio 2016? „Mal schauen. Das ist noch weit weg. Und es gibt viele Sportler, die das gleiche Ziel haben.“

Natürlich will sie auch mit ihrem Studium vorankommen. Welche Richtung sie dabei später einmal einschlagen möchte, steht noch nicht fest. Sportpsychologie wäre doch praktisch. Dann wäre Reßler Athlet und Mentaltrainer in einem.

Das wäre aber schon ein bisserl verrückt.

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