Psychologie und Börse


Meine Antwort:

Soweit ich weiß, gibt es für diesen Fall keine Regelung!

In den Verkaufsprospekten konnte ich noch nie etwas der Art lesen "wenn der Euro abgeschafft wird, wird der Nominalwert in XY umgewandelt".

Korrigieren Sie mich bitte, wenn ich da falsch liege (zum Beispiel über die Funktion "diesen Beitrag kommentieren" oder via Email an info@investor-verlag.de).

Meine Einschätzung: Auch wenn der Euro "abgeschafft" würde, dann würde ja etwas an seine Stelle treten. Und dieses "etwas" wäre dann höchstwahrscheinlich die neue relevante Währung für die jeweiligen Anleihen.

Mögliche (negative) Überraschungen natürlich nicht ausgeschlossen.

*** Thema Verhaltensökonomik (nochmal zu James Montier).

Im Nachhinein können für fast jede Situation passende Entschuldigungen gefunden werden. Doch ist es wirklich vernünftig zu sagen, dass heute Tausende Anleger aufwachen und beschließen, dass sie sich alle wegen der Inflation oder der Glaubwürdigkeit Ben Bernankes Sorgen machen?

Wirklich interessant, was in diesbezüglichen Experimenten mit Menschen alles herausgefunden wurde. Ich selbst hatte bei einigen Experimenten mitgearbeitet, da ging es um mehrstufige Spiele, Aktienmarkt und andere Märkte, Kooperation mit anderen etc. pp.

Manchmal kam es vor, dass sich einige im Spiel selber schadeten - nur weil sie dadurch einen anderen noch stärker schädigen konnten. Soviel zum Thema "homo oeconomicus". Und dann Verarbeitung von Informationen. Die meisten Anleger nehmen an, je mehr Informationen, desto besser.

Laut Verhaltensökonomik stimmt das nicht. Denn es wird immer schwerer, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Und dann erfolgt die "selektive Wahrnehmung". Wir lesen die Nachrichten, die uns gefallen. Wir lesen die Zeitung, welche unserer politischen Anschauung am besten entspricht.

Dabei sollten wir eigentlich genau das Gegenteil tun...und auch Zeitungen lesen, die unserer politischen Anschauung möglichst fern stehen. Und dann unsere eigenen Ansichten mit den da vertretenen "abgleichen". Wenn wir in der anderen Ansicht keinen logischen Fehler finden können, spricht das vielleicht für die eigene Ansicht...

Ich verzettele mich ein wenig, oder?. Egal. Bin gerade eben regelrecht begeistert von dieser Thematik - da sie zwei meiner Lieblingsthemen verbindet. Psychologie und Börse.

Mit herzlichem Gruß!

Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / M.A.

Chefredakteur Trader´s Daily

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