Psychologie hinter dem Twitter-Stern

<!-- -->

Die erste verblüffende Erkenntnis: Über ein Drittel der Befragten kennt die Favorisier-Funktion auf Twitter überhaupt nicht - und das, obwohl das Feature fast von Anfang an zu Twitter gehört. Und von den restlichen 65,01 Prozent haben wiederum nur drei Viertel die Funktion mindestens einmal genutzt.

Die meisten davon nutzen die Funktion, um Tweets zu „liken“. Der „Favorit“-Stern hat für über zwei Drittel der Befragten die gleiche Funktion wie der „Gefällt mir“-Button auf Facebook. Das US-amerikanische Online-Portal „Favstar“ erstellt anhand der Favoriten Tweet-Rankings, die abbilden sollen, welche Tweets besonders beliebt sind.

Die Gleichung Favorit ist gleich “Gefällt mir“ geht aber längst nicht immer auf. Es gibt noch weitere Motive – und viele der befragten Twitter-User handeln widersprüchlich, favorisieren Tweets also aus mehren Gründen.

Zum Beispiel, weil sie einen Tweet besonders informativ finden. „Das ist ein eher qualitatives, objektives ‚Like‘“, sagt Florian Meier - mit dem Sportergebnisse, politische Statements oder Sportergebnisse markiert werden. Manchmal drücken Twitter-User durch das Favorisieren auch persönliche Berührtheit aus. Weil Tweets sie „glücklich machen“ oder sie ihnen ein „besonderes Gefühl“ geben, wie Befragte schreiben.

Digitales Nicken oder Lesezeichen

Für bestimmte User hat der „Favorit“ aber auch einen viel trivialeren Sinn: Er wird für sie zur Geste der Zustimmung oder zum Signal, um einen Dialog zu beenden. Wie ein digitales Nicken, nonverbale Kommunikation im Web 2.0. Oder zum „Lesezeichen“ – um sich Links für eine spätere Lektüre zu merken.

Für manche wird ein Tweet auch nicht wegen seines Inhalts zum Favoriten. Sondern wegen des Autors: Tweets vom besten Freund, von der Patentochter, vom Lieblingssänger verdienen für manche User automatisch einen Stern.

<!-- -->

Leave a Reply