Psychologie: Heuschnupfen ist auch eine Frage der Persönlichkeit

Psychologie Heuschnupfen ist auch eine Frage der Persönlichkeit

Pollenallergiker sind ängstlicher, instabiler – und gewissenhafter

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11.04.15, 02:05

Psychologie

Pollenallergiker sind ängstlicher, instabiler – und gewissenhafter

Jetzt geht es wieder los, die ersten schniefen und niesen durch die Gegend: Die Heuschnupfensaison ist da. Viele derer, die schon als Kind Heuschnupfen hatten, ertragen ihn jahrelang und bis ins Erwachsenenalter. Aber nicht alle. Und mancher bekommt die Pollenallergie auch erst als Erwachsener. Allergien gehören wie etwa auch Neurodermitis und Migräne zu den Erkrankungen, bei denen der Psyche eine gehörige Portion Mitspracherecht eingeräumt wird. Das lässt sich natürlich immer einfach behaupten – und nur schwer nachweisen. Untersuchungen zeigten bisher, dass psychische Prozesse auf den Krankheitsverlauf durchaus Einfluss haben und etwa Heuschnupfenpatienten verstärkt unter Beschwerden leiden, wenn sie gerade auch sehr unter Stress stehen.

Stress verstärkt die Symptome

Eine Studie britischer Forscher zeigt jetzt aber, dass für die Frage, ob Heuschnupfen überhaupt auftritt oder nicht, vor allem die Persönlichkeit eine Rolle spielt. Die Wissenschaftler um Helen Cheng vom University College in London haben in ihrer Studie mit mehr als 5700 Teilnehmern, die sie über mehr als 50 Jahre begleitet haben, herausgefunden, dass nur knapp sechs Prozent aller Kinder an Heuschnupfen litten, bei den Erwachsenen aber stieg die Rate auf 14 Prozent. Versuchten die Forscher, Heuschnupfen im Erwachsenenalter vorherzusagen, dann war Heuschnupfen in der Kindheit durchaus der wichtigste Faktor. Gleich danach folgten allerdings die Persönlichkeitsmerkmale emotionale Labilität sowie Gewissenhaftigkeit.

Vermutlich, so die Forscher, führt emotionale Labilität auch dazu, schneller und stärker in Stress zu geraten, als das bei anderen Menschen der Fall ist. Dass Gewissenhaftigkeit das Risiko für das Auftreten von Heuschnupfen erhöht, ist allerdings etwas überraschend. Klassischerweise ist es das Persönlichkeitsmerkmal, das vor Krankheiten eher schützt. Doch es könnte dazu beitragen, eher in hygienisch sehr sauberen Verhältnissen zu leben – was einer Studie aus dem Jahr 2011 zufolge wiederum mit der Entwicklung von Heuschnupfen in Zusammenhang steht.

Frühere Studien hatten ebenfalls zeigen können, dass Menschen mit Heuschnupfen ängstlicher sind als andere und dass die berichtete Stärke der Symptome eher auf die Fokussierung auf körperliche Vorgänge zurückzuführen ist als auf die konkrete Abwehrreaktion des Immunsystems.

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