Psychologie Fremde Stimmen im Kopf
Von Katja Döhne
Stimmen im Kopf verschwinden meistens nach einer Weile - manchmal bleiben sie über Jahre und Jahrzehnte. (oso/ Flickr/ CC BY-NC 2.0)
Ulf Kindler lebt seit Jahrzehnten mit einer Stimme im Kopf. Fast sein ganzes Leben ist er deshalb in psychiatrischer Behandlung. Nach einem harten Kampf hat er ihr feste Grenzen aufgezeigt.
6 bis 15 Prozent aller Menschen machen einmal im Leben die Erfahrung, Stimmen zu hören, teilt das Berliner Netzwerk Stimmenhören mit. Das Phänomen tritt oft in Verbindung mit einem einschneidenden Erlebnis im Leben auf. Ein Großteil der Betroffenen macht diese Erfahrung, ohne dabei krank zu sein.
Stimmenhören seit der Jugend
Bei Ulf Kindler ist das Stimmenhören allerdings kein vorübergehendes Phänomen. Seit Jahrzehnten lebt er mit einer Stimme im Kopf. Die ersten akustischen Erlebnisse hatte er schon als Teenager. Mittlerweile ist er seit Jahrzehnten in psychiatrischer Behandlung. Auch wegen seiner Drogenkarriere leidet er unter Depressionen. Eine solch ernsthafte Erkrankung ist aber nicht immer der Grund für Stimmenhören.
Medikamente und Therapien
Stimmenhören kann einerseits ein eigenständiges Syndrom sein oder auch das Symptom einer Schizophrenie. Therapien der Wahl sind entweder Anti-Psychotika, eine kognitive Verhaltenstherapie oder eine Kombination beider Methoden.