Psychologie: Ältere Arbeitnehmer halten mehr Stress aus

Ältere Arbeitnehmer sind nach Untersuchungen des Münsteraner Psychologen Guido Hertel ein Gewinn für die Unternehmen. Ältere Kollegen seien stressresistenter, erfahrener und teamorientiert, erklärte der Organisations- und Wirtschaftspsychologe an der Universität Münster.

Sie müssten sich nicht mehr auf ihre Karriere konzentrieren und gäben ihr Wissen gerne an jüngere Kollegen weiter, erklärte der Psychologe, der für seine Untersuchung rund 40.000 Datensätze aus Fragebögen, Interviews und Tagebuchstudien ausgewertet hat.

Widerstände gegen Veränderungen keine Frage des Alters

Verbreitete Vorurteile, dass sich ältere Arbeitnehmer gegen Veränderungen wehren, hätten sich nicht bestätigt, erklärte Hertel. Widerstände gegen Veränderungen hingen nicht mit dem Lebensalter zusammen, sondern eher mit dem Zeitraum, den ein Mitarbeiter an ein und demselben Arbeitsplatz zugebracht habe.

Wichtig sei den Älteren ein respektvoller Umgang durch Kollegen und Vorgesetzte. Anders als Jüngere nähmen sie Einschränkungen und Repressionen nicht mehr einfach in Kauf.

Nach Einschätzung des Psychologen ist eine Ausweitung der Lebensarbeitszeit auch deutlich über 67 Jahre denkbar, sofern es die Gesundheit zulässt. Eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit ermögliche auch mehr Flexibilität bei der Integration von Arbeit und Familie oder Freizeit, so Hertel.

Das komme Berufstätigen entgegen, die sich mehr Flexibilität oder Unterbrechungen in der Mitte ihrer Karriere wünschten. Als Beispiele nannte der Psychologe eine längere Elternzeit, eine zusätzliche Ausbildung, ein Studium oder eine lange Reise.

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