Privatuni mit großen Plänen

02.03.2012 | 18:22 Uhr

Privatuni mit großen Plänen

Witten.  
Nach der Fast-Pleite vor fünf Jahren geht die Privatuniversität Witten/Herdecke auf Expansionskurs.

Die private Universität Witten/Herdecke platzt bereits jetzt aus allen Nähten – „und es wird noch enger“, sagt Dr. Eric Alexander Hoffmann, Sprecher der Hochschule. Zum Wintersemester beginnt der neue Studiengang Psychologie/Psychotherapie. „Gemeinsam mit der Stadt Witten“, so Hoffmann, „entwickelt die Hochschule daher Pläne für eine Erweiterung“. Eine erstaunliche Wendung nach der Fast-Pleite der Uni vor fünf Jahren.

Ziel der Erweiterungspläne, die Hoffmann noch vorsichtig als Überlegungen bezeichnete, ist der Bau eines neuen Kongresszentrums mit zwei Hörsälen. Voraussichtliche Kosten: rund sechs Millionen Euro. Bei einer Verwirklichung bekämen alle Fakultäten ihren Platz auf dem Campus; bislang ist der Studiengang Pflegewissenschaften im Wittener Stadtteil Annen untergebracht. Bis zum nächsten Jahr, zum 30-jährigen Bestehen der privaten, staatlich anerkannten Uni, sollen diese Pläne ausgereift sein.

Kurzfristig soll der steigende Platzbedarf durch das „FEZ“, das Forschungs- und Entwicklungzentrum, gedeckt werden. In dem Gebäude nutzt die Universität Witten/Herdecke (U W/H) bereits jetzt rund 600 Quadratmeter Fläche. 49 Prozent der Anteile am FEZ gehören der Uni; der Rest ist in Händen der Stadt Witten.

Ursprünglich war das FEZ als Starthilfe für „Jungunternehmen von Studienabsolventen der Uni“ vorgesehen; das Platzangebot ist aber offenbar höher als der Bedarf. Daher laufen Gespräche zwischen der Stadt und der Uni, Teile der Hochschulverwaltung dorthin zu verlagern.

1417 Studierende, „inklusive der Promotionskandidaten“, sind laut Hoffmann derzeit an der UW/H eingeschrieben. „Das ist seit Gründung die höchste Zahl“, erklärte Hoffmann; das Überschreiten der 2000er-Marke sei nicht unwahrscheinlich. Finanziell sei die Einrichtung „nach turbulenten Zeiten“ dank des Hauptgesellschafters, der Software AG, auf einem guten Weg, die Anerkennung durch das Land (Akkreditierung) für sieben Jahre gesichert.

Carsten Menzel

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