Porträts zu 90 Prozent Psychologie – Nordwest

Sandhatterin liebt den Reiz des Unvorhersehbaren – Selbstständig seit 2011

Sonja Böning fotografiert seit ihrer Jugend. Aus dem Hobby wurde vor drei Jahren ein Beruf.

 Bild: privat

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Sandhatten
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, lautet eine Volksweisheit. Ein gutes Porträtbild sagt vor allem viel über den Menschen oder das Tier aus, das es zeigt, sagt Sonja Böning. „90 Prozent sind Psychologie, zehn Prozent Technik“, schätzt sie.


Die seit 2006 in Sandhatten lebende Fotografin muss es wissen. Sie hat nicht nur Foto-Design studiert, sondern bewundert auch die Arbeiten von Annabel Williams.

Die Britin gilt als eine der prägendsten Fotografen der Neuzeit und hat vor allem die Porträt- und Hochzeitsfotografie maßgeblich beeinflusst. Ihr großes Vorbild beherrscht die Kunst, in Bildern die Persönlichkeit der Porträtierten einzufangen. „Das kann man nur, wenn man die Menschen mag, eine Beziehung zu ihnen während des Shootings aufbaut“, weiß Böning.

Am liebsten fotografiert die Sandhatterin deshalb dort, wo sich Mensch und Tier normalerweise am wohlsten fühlen – zu Hause. In gewohnter Umgebung und möglichst ohne Zeitdruck gelingen die besten Bilder. Das Fotografieren von Tieren stellt dabei ganz besondere Anforderungen an die Spontanität. „Den Reiz des Unvorhersehbaren“, nennt es Sonja Böning. Hunde zu fotografieren, sei beispielsweise eine „tolle Erfahrung“. Eine der Ideen, die die Sandhatterin gerne umsetzen möchte, sind Vorher-Nachher-Shootings – mit Vierbeinern. Hunde vor dem Besuch des Hundefrisörs und dann direkt danach. Ein reizvolles Spiel mit der Veränderung.

Um ganz andere Reize geht es bei der sogenannten Boudoir-Fotografie. Einem Thema, das sie sich in absehbarer Zukunft ebenfalls erarbeiten möchte. Boudoir ist französisch und bedeutet Ankleidezimmer. Das Privatgemach, in das sich die Dame des Hauses vornehm zurückziehen durfte. Heute steht Boudoir-Fotografie vor allem für geschmackvolle, sinnliche oder auch erotische Fotografie, die mehr verbirgt als zeigt – von und für Frauen jeden Alters.

1973 in Rinteln (Weserbergland) geboren und aufgewachsen, kam Sonja Böning schon früh mit Film und Fotoapparat in Berührung. Lange blieb es nur ein Hobby. Nach der Schule schlug sie beruflich zunächst einen anderen Weg ein. 2010 kam dann der entscheidende Schritt: Sie begann ein Fernstudium in Foto-Design an der Fernakademie Hamburg und zog es erfolgreich innerhalb kürzester Zeit durch, ergänzt durch fortlaufende praxisrelevante Workshops und Seminare. Im nächsten Oktober ist sie seit genau drei Jahren selbstständige Fotografin. Natürlichkeit und persönlicher Ausdruck sind seither Markenzeichen ihrer Bilder.

Gerne möchte sie mit anderen Kleinunternehmern ein Netzwerk knüpfen. Wie fast alle ihrer Berufskollegen arbeitet sie nur noch digital. Moderne Kameratechnik, ein flexibles Hintergrundsystem und aktuelle Bildbearbeitungsprogramme gehören heute einfach dazu.

Doch der Verführung, zu viel mit Photoshop zu glätten, hält sie stand. Dafür ist ihr ein natürlicher Look zu wichtig. Wann ist sie mit einem Bild zufrieden? „Zu 100 Prozent, ehrlich gesagt, nie. Es gibt immer etwas, was sich noch verbessern lässt.“

  

 
www.sonjaboening.de 


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