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Polonium, ein silbergrauer Todesengel
Von Christof Münger.
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Das radioaktive Element Polonium 210, mit dem Yassir Arafat angeblich vergiftet wurde, hat eine Halbwertszeit von 138 Tagen. «Deshalb sei es schwierig nachzuweisen, weil es relativ rasch zu Blei zerfällt», sagt Gert Lück, Physiker aus Nussbaumen im Kanton Aargau, gegenüber DerBund.ch/Newsnet. Aber unmöglich sei es nicht, obwohl der Palästinenserführer schon neun Jahre tot ist. Erstmals entdeckt wurde die Substanz von Marie Curie im Jahr 1898. Die spätere Nobelpreisträgerin nannte es zu Ehren ihrer polnischen Heimat Polonium.
Gert Lück kennt das tödliche Gift. Er hat zu Beginn der 60er-Jahre an der Universität München mit Polonium 210 experimentiert. Als Doktorand hatte er damals keine Bedenken, da Polonium 210 ein Alphastrahler sei und die Strahlung deshalb in der Luft nur etwa drei Zentimeter weit reiche. «Wenn man die silbergraue Substanz vor sich auf dem Tisch hatte, war es nicht gefährlich.» Werde Polonium 210 jedoch geschluckt, inhaliert oder über eine Wunde aufgenommen, kann es zu schweren Schäden an den Organen kommen. Für eine Vergiftung sei deshalb ein intensiver Kontakt nötig, «zum Beispiel essen mit demselben Besteck, trinken aus demselben Glas oder küssen», so Lück.
Extrem seltenes Halbmetall
Nach Angaben der britischen Royal Society of Chemistry reicht indes schon ein Mikrogramm Polonium, also etwa ein Staubkorn, um einen Menschen zu töten. Ein mögliches Risiko besteht darin, dass man Polonium-Dämpfe aufnimmt. «Ich habe das Zeug damals doch auch eingeatmet», erinnert sich der heute 76-jährige Physiker an seine Experimente. Das radioaktive, extrem seltene Halbmetall ist relativ flüchtig, in drei Tagen verdampft etwa die Hälfte einer Poloniumprobe aus einem offenen Gefäss. «Die grünen Papierhandtücher im Labor hatten sich jeweils schon eine Stunde nach Experimentbeginn braun verfärbt», sagt Lück.
Sein Labor war nach der Versuchsreihe kontaminiert. «Zwei Monate meiner Doktorarbeit habe ich damit verbracht, geschützt mit Handschuhen und Mundtuch den total verseuchten Linoleumboden mit Schabern zu reinigen.» Auch auf dem Schreibtisch oder beim Gaspedal seines Autos habe der Geigerzähler ausgeschlagen.
Offensichtlich waren damals die Sicherheitsbestimmungen für den Umgang mit radioaktiven Substanzen noch äusserst large. Er habe danach «zwei Liter Urin spenden» müssen. Die habe man eingehend untersucht. Aber es sei nichts passiert, sagt der stolze Vater dreier erwachsener Kinder: «Lück hatte Glück.» (DerBund.ch/Newsnet)
Erstellt: 06.11.2013, 20:35 Uhr
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