Polizeiserie «Bosch» bei Amazon

Bosch ist ein Krimiheld der alten Schule, wie man ihn schon dutzendfach gesehen hat. Und doch ist er anders. Jetzt startet beim Internetkonzern Amazon die Serie nach den Kriminalromanen von Michael Connelly.

Ein unkonventioneller Cop, der seine Flle lst, indem er stndig gegen die Regeln verstt - das klingt ghnend langweilig, ist das doch offenbar das Universalrezept fr Krimis seit den spten Siebzigern. Doch Bosch will anders sein, setzt auf Psychologie und schaut oft auf die Hintergrnde, die manchmal so rtselhaft sind wie die Bilder des niederlndischen Malers, von dem Connelly den Namen seines Protagonisten lieh.

Ich wollte einen faszinierenden Namen fr meinen Helden und da erinnerte ich mich an meinen Kunstunterricht und kam so auf Hieronymus "Harry" Bosch, sagt Connelly der dpa. Und wie die Bilder von Bosch ist das Los Angeles in meinen Bchern ein Chaos, ein Moloch, ein unergrndliches Etwas. Und er wollte keinen Polizisten, wie er sie schon aus so vielen anderen Krimiserien kannte. Deshalb ist Bosch anders, mit einer anderen Beziehung zur Kriminalitt und einer gewissen Verbundenheit zu den anonymen Opfern. Eigentlich spielt seine Vergangenheit die Hauptrolle.

Immer gelingt Bosch die Entfernung vom Konventionellen nicht, manchmal ist es doch einfach nur eine Krimiserie. Doch dann sorgt wieder die Qualitt der Bilder dafr, dass nicht die Langeweile des schon tausendfach gezeigten einkehrt.

Und auch die Schauspieler sind anders, vor allem lter. Hauptdarsteller Titus Welliver (52) und seine Kollegen Amy Aquino (57), Lance Reddick (52), Scott Wilson (72), Mimi Rogers (59), Alan Rosenberg (64) - die sind alle mindestens zwei Jahrzehnte lter als der Schnitt in einer blichen Serie. Das macht Bosch nicht angestaubter, das macht Bosch authentischer. Ich habe selbst lange als Polizeireporter gearbeitet, sagt Connelly. Und da habe ich gemerkt, dass es eben in der Regel nicht die ganz jungen sind, die die Ereignisse prgen.

Bosch muss auch lter sein, weil die Rolle Vergangenheit braucht. Er ist kein unbeschriebenes Blatt, sagt Hauptdarsteller Welliver. Er hat Lebenserfahrung und ist von seiner brutalen Kindheit geprgt. Alles, was er heute macht, hat irgendwie auch seine Wurzeln im Damals. Da ist also viel Psychologie bei Bosch, so ganz neu ist dieser Ansatz aber auch nicht. Ob Connelly, der auch die Drehbcher schrieb und die Serie mitproduzierte, so erfolgreich wie mit seinen Romanen sein wird, ist ungewiss. Denn die Konkurrenz hervorragend gemachten Fernsehens ist in den USA mittlerweile gro.

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