Plantschen im Sommerloch – manager

19.07.2013





Anlageflaute
Plantschen im Sommerloch

Von Arne Gottschalck

Kühles Wasser: Worauf noch warten?

Der Sommer regiert die Börse und den Strand - mit gleichermaßen träge schwappendem Handel und müden Bewegungen. Und doch täuscht der Frieden. Denn alle warten nur darauf, dass jemand laut "Hai" ruft.

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Hamburg - Auch an der Börse hat der Sommer Einzug gehalten. Der Handel dümpelt vor sich hin, die Menschen wirken entspannt. Doch die Gesetze der Psychologie gelten weiterhin, trotz des flirrenden Sonnenscheins. Und so wirkt es, als könnten sich die Anleger nicht recht entscheiden zwischen Schwimmen und Liegestuhl. Sie sind verunsichert.

Die Privatanleger sowieso; eine große Rolle hatten sie hierzulande nie gespielt. Deutschland, das Land der Aktienmuffel, schrieb zuletzt zum Beispiel die Comdirect
in ihrer aktuellen Bestandsaufnahme "Factbook Aktie". Aber auch Profiinvestoren blicken angespannt um sich. "Die Stimmung ist erstaunlich nervös", sagt Conrad Mattern, Vorstand von Conquest Investment Advisory. "Kaum sagt Bernanke, er überlege, die Politik der Fed etwas einzubremsen, reagieren die Märkte panisch - und kaum dementiert er das, ist wieder alles in Ordnung." Ein weiteres Beispiel lieferte der vergangene Mittwoch, an dem Bernanke erklärte, die Krisenpolitik fortsetzen zu wollen. Prompt stiegen die Börsenkurse.

Der Anleger, das manisch-depressive Wesen? Ganz offenkundig ja. "Das liegt eben am 'attention bias'", begründet Mattern. Die Investoren konzentrieren sich allein auf die Politik der Notenbanken. Konjunkturdaten oder auch das Umfeld werden ausgeblendet. Das ist gefährlich." Denn so können, quasi im Rücken der Investoren, Unterströmungen unbeachtet bleiben. Denn gerade in der handelsarmen Sommerferienzeit kann ein kleines Ereignis große Wellen schlagen.

"Wenn in so einer urlaubsbedingt handelsarmen Zeit wie im Sommer etwas passiert, hat das erhebliche Folgen", sagt Mattern. "Denn dann trifft die Nachricht auf einen geringen Umsatz. Das ist historisch gesehen oftmals im August der Fall." Änderte also einer der großen Zentralbanken seine Politik zu schnell weg vom Krisenmodus, "der Dax
würde auf 5000 Punkte stürzen", so Mattern. Doch auch an anderer Stelle zeigt sich die oftmals unterschätzte Macht der Psychologie.


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