Fast drei Stunden täglich sind Jugendliche in Deutschland im Schnitt online, 135 Mal am Tag schauen sie auf ihr Handy. Das hatten Forscher der Universität Bonn in einer Studie zum Mediennutzungsverhalten 12- bis 19-Jähriger herausgefunden.

Informatiker und Psychologen der Uni Bonn entwickelten im vergangenen Jahr eine kostenlose App namens "Menthal", mit der Nutzer ihren Medienkonsum mithilfe von Programmen selbst erfassen und dadurch ihr Verhalten kontrollieren können. Lädt man die App auf sein Mobiltelefon, wird genau dokumentiert, wie viel Zeit man täglich mit dem Handy verbringt und welche Anwendungen man häufig nutzt.

Wann wird die Handynutzung kritisch?

Die Smartphone- und Internetnutzung ist fest im Alltag der Jugendlichen verankert. Doch sie wird spätestens dann kritisch, wenn sich Verhaltensauffälligkeiten zeigen, die auch im medizinischen Diagnoseklassifizierungssystem psychischer Störungen (ICD 10) der Weltgesundheitsorganisation WHO aufgeführt werden. Dazu zählen zum Beispiel Konzentrationsschwäche und psychische Anspannung. Auch der Schlaf-Wach-Rhythmus kann gestört und die Ernährung vernachlässigt werden. Darauf weist das Informationszentrum Mobilfunk hin.

Ob die Handy- und Internetnutzung schon ein exzessives Maß erreicht hat, können junge Leute in einem Selbsttest herausfinden. Sie können testen, ob sie Rollenspiele, Egoshooter, Smartphone oder Facebook übermäßig nutzen. Bei Fragen können sie sich an eine virtuelle Selbsthilfegruppe wenden.