WATZENBORN-STEINBERG. Psychologie gehört bekanntlich zum Handwerkszeug eines Trainers. Zumal, wenn es darum geht, die Sinne der eigenen Mannschaft für eine Partie gegen einen vom Papier her hoffnungslos unterlegenen Kontrahenten zu schärfen. Vor dieser Aufgabe steht morgen (Anpfiff 15 Uhr) Daniel Steuernagel, dessen Verbandsliga-Fußballern vom SC Teutonia Watzenborn-Steinberg auf den Türkischen SV Wiesbaden treffen.
Watzenborn-St. - Türk. SV Wiesbaden Sonntag, 15 Uhr
Hier der noch unbesiegte Tabellenführer mit satten 38 Punkten auf der Haben-Seite, dort das Schlusslicht mit erst einem mickrigen Sieg und vier Zählern auf dem Konto. Mit welchen Argumenten sollte Steuernagel seiner Elf da kommen? Die böse Erinnerung an das Vorjahr, als man im März an der Neumühle mit 0:3 unterlag und am Ende im Klassement noch hinter den Wiesbadenern landete, ist da wenig geeignet. Mit Dominik Wagner, Malte Simon, Patrick Neubert, Nati Tega und Dennis Schlecht tragen nur fünf Spieler aus dem damaligen Kader in dieser Saison noch das Trikot der Grün-Weißen. Der Grundschullehrer geht die Angelegenheit pragmatisch an: „Wir wollen den Gegner keineswegs stark reden, aber wir müssen ihn ernst nehmen, wie wir das mit allen Gegnern tun. Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass wir gewinnen.“
Gewonnen haben die Pohlheimer unter der Woche zum zweiten Mal in dieser Spielzeit gegen den VfB 1900 Gießen mit 1:0 im Achtelfinale des SWG-Kreispokals. „Das war sicher kein fußballerischer Leckerbissen, aber aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient. Die Leute, die bislang etwas hintendran standen, haben das sehr gut gemacht“, freut sich Steuernagel vor allem darüber, dass sich im Derby Alternativen für die Anfangsformation empfahlen. Die wird er brauchen, denn Innenverteidiger Patrick Neubert fällt mit einer Zerrung aus. Zudem steht hinter dem Einsatz des angeschlagenen Angreifers Rafael Szymanski ein Fragezeichen.
Aufgebot Watzenborn:
Koc, Wagner; Bodnar, Weinecker, Sidon, Pilinger, Golafra, Ouattara, Jörg, J. Simon, Szymanski (?), Thörner, Gouri, Schmandt, Tega, M. Simon, Schlecht, Solak. - Es fehlen: Neubert, Ersentürk, Buß, Milosovic, Goncalves (alle verletzt).