Veröffentlicht am Sonntag, 11. Januar 2015 um 07:30
Interview von Sophie Kolb
Franziska Schmithüsen, Absolventin des „Bachelor en Psychologie“ hat gemeinsam mit ihren Dozenten die zentralen Lerninhalte ihres Bachelorstudiums an der Universität Luxemburg als Lehrbuch für Studierende herausgebracht. Die junge Autorin, die momentan ihre Ausbildung zur psychologischen Psychotherapeutin in Norddeutschland absolviert, erzählt, wie dieses Lehrbuch entstanden ist.
Frau Schmithüsen, wie sind Sie auf die Idee zu Ihrem Buch gekommen?
Im ersten Semester des „Bachelor en Psychologie“ mussten wir eine Hausarbeit zum Thema „Lernprozesse“ schreiben. Wir sollten uns Gedanken darüber machen, wie wir lernen und was wir brauchen, um Lerninhalte abspeichern zu können. Diese Hausarbeit machte mir bewusst, wie wichtig eine klare, logische Struktur und die Verkürzung auf das Wesentliche sind. Daraufhin schrieb ich Zusammenfassungen des Lehrstoffs, um mich auf meine Prüfungen vorzubereiten. Meine Kommilitonen, denen ich meine Zusammenfassungen auslieh, gaben mir fast immer die Rückmeldung, dass ihnen die Unterlagen einen klaren und hilfreichen Überblick gaben und sie sehr gut damit lernen konnten. Nach meinem Studium kam mir dann die Idee, alle meine Lernzusammenfassungen in einem Band zusammenzutragen und auch andere davon profitieren zu lassen.
Ein großer Teil des Buchs basiert sich auf den Vorlesungen des „Bachelor en Psychologie“ der Universität Luxemburg. Wie hat die Zusammenarbeit mit der Uni Luxemburg ausgesehen?
Das Bachelor-Studium an der Universität Luxemburg vermittelt ein sehr fundiertes und komplettes Grundlagenwissen. Während meines Masterstudiengangs an der Universität Braunschweig ist es vorgekommen, dass wir Stoff durchgenommen haben, den ich schon aus meinem Bachelor-Studium in Luxemburg kannte. Ich habe die Vorlesungsvorlagen und Lerninhalte meines Bachelor-Studiums mit anderen Lerninhalten anderer Hochschulen verglichen, umstrukturiert und gegebenenfalls ergänzt. Meine ehemaligen Dozenten der Uni Luxemburg haben die Texte dann auf ihre Richtigkeit und Aktualität hin geprüft. Ich bin ihnen sehr dankbar für ihr kritisches Lesen und Feedback zu meinen Texten.
Das Buch ist im renommierten Wissenschaftsverlag Springer erschienen, war es schwierig den Verlag von Ihrer Idee zu überzeugen?
Der Verlag war sofort begeistert von der Idee ein Lehrbuch von Studierenden für Studierende zu veröffentlichen. Die kurze und knappe Art und Weise, in der die Informationen aufbereitet sind, hat dem Verlag sehr gut gefallen. Für mich ist es sehr wichtig, Fachbegriffe einfach, verständlich und übersichtlich darzustellen. Das Prinzip „Weniger ist mehr“ hat mir beim Schreiben als Leitfaden gedient. „Lernskripte Psychologie“ ist als Ergänzung zur den Vorlesungen und der Fachliteratur gedacht. Das Buch gibt einen Überblick über die Grundlagenfächer des Bachelorstudiums, aber es soll keineswegs den Seminar- oder Kursbesuch ersetzen.
Gibt es auch schon neue Buchprojekte?
Schreiben ist sehr zeitaufwendig – von der Idee bis zur Publikation von Lernskripte Psychologie hat es über drei Jahre gedauert. Im Moment konzentriere ich mich auf meine Ausbildung, aber ich plane tatsächlich auch ein neues Projekt. Gemeinsam mit einer Zeichnerin arbeiten wir an psychologischen Comics, allerdings sind wir erst im Anfangsstadium.
„Lernskript Psychologie“ erschienen im Springer-Verlag in der Reihe Springer-Lehrbuch, ISBN 978-3-662-44941-7.