Neuer Ausbildungsweg an der Uni Konstanz

Der Innovations- und Qualitätsfonds (IQF) Baden-Württemberg – so eine Pressemitteilung der Uni Konstanz – fördert den Ausbau der Forensischen Psychologie an der Universität mit einem Gesamtbetrag von rund 290 000 Euro über drei Jahre hinweg. Die Forensische Psychologie ist ein Teilbereich der Rechtspsychologie und beschäftigt sich mit der psychiatrisch-psychologischen Begutachtung von Straftätern sowie spezifischen Behandlungsansätzen zur Risikosenkung. Besonders im Fokus stehen dabei hochrückfallgefährdete Gewalt- und Sexualstraftäter, bei denen die professionelle Risikoeinschätzung und die Verminderung von Rückfallrisiken von besonderer gesellschaftspolitischer Bedeutung sind.

Forensische Psychologie wird an der Universität Konstanz als Teil des Studienangebotes in den Bachelor-und Master-Studiengängen des Fachbereiches Psychologie aufgebaut. Das Studienangebot zeichnet sich durch hohen Praxisbezug und eine enge Zusammenarbeit mit dem Psychiatrisch-Psychologischen Dienst (PPD) des Schweizer Kantons Zürich aus, einer international führenden Institution im Bereich der Forensischen Psychologie.


„Ein angemessener Umgang mit Straftätern, insbesondere Gewalt- und Sexualstraftätern, ist gesellschaftspolitisch von hoher Relevanz. Geeignete Maßnahmen setzen eine zuverlässige Schätzung des Rückfallrisikos und der damit einhergehenden Gefahr für die Gesellschaft voraus“, zeigt Harald Schupp, Sprecher des Konstanzer Fachbereiches Psychologie, die gesellschaftspolitische Notwendigkeit einer erstklassigen Ausbildung forensischer Psychologen auf.

Forensische Psychologie wurde 2001 von der American Psychological Association (APA) als eigenständiger Schwerpunkt anerkannt; Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Arbeitsgebiet sind jedoch international noch immer im Verzug: „Führende forensische Institute in Europa, insbesondere in Deutschland und der Schweiz, beklagen die unzureichende Ausbildung der Psychologie-Studierenden im Anwendungsgebiet Forensische Psychologie. Es ist der Normalfall, dass Institutionen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Grund auf neu ausbilden müssen, weil Universitätsabsolventinnen und -absolventen weder über theoretische noch über praktische forensische Vorerfahrung verfügen“, schildert Schupp. Die Uni Konstanz will mit dem Studienangebot zur Forensischen Psychologie dazu beitragen, diese Lücke im internationalen Ausbildungssystem zu schließen.

Informationen im Internet:

www.psychologie.uni-konstanz.de

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