Neue Studie – Wer sich gut beherrschen kann, lebt glücklicher

Sahnetorte, einen Burger, neue Schuhe: Wer sich regelmäßig eine Sünde gönnt, genießt des Leben und ist glücklicher. Das möchten wir zumindest gerne glauben. Stimmt nicht, so das Erbebnis einer US-Studie: Sehr selbstkontrollierte Menschen sind glücklicher.

Menschen, die sich aus Selbstbeherrschung gerade die Dinge verweigern, die doch angeblich so glücklich machen, ein zweites Stück Kuchen, eine Tafel Schokolade, eine Tüte Chips vor dem Fernseher gelten geheimhin eher als lust- oder spaßfeindlich. Haben diese Vorbilder der Selbstdisziplin überhaupt Freude in ihrem Leben? Ja, haben sie! Wem es gelingt, den inneren Schweinehund zu überwinden, ist glücklicher. Das ist zumindest das Ergebnis einer neuen Studie, über die das US-Magazin The Atlantic berichtet.

Selbstdisziplin ist eine der wichtigsten menschlichen Eigenschaften, sind sich Wilhelm Hofmann und sein Forscher-Team von der University of Chicago sicher. Darunter verstehen die Wissenschaftler die Fähigkeit, nicht aus unmittelbaren inneren Impulsen heraus zu handeln, sondern diese ändern oder außer Kraft setzen zu können. Für die Studie hat der Verhaltensforscher mit seinem Team insgesamt drei Untersuchungen aufgestellt.  

Fähigkeit der Selbstkontrolle testen

Zum Beispiel eine Online-Umfrage, mit der 414 Erwachsene ihre Fähigkeit der Selbstkontrolle testen sollten. Hierfür bewerten die Teilnehmer, in wieweit sie bestimmten Aussagen zustimmen. Etwa dem Satz: „Ich tue bestimmte Dinge, obwohl sie schlecht sind für mich, wenn sie Spaß machen“.  Darüber hinaus sollten die Teilnehmer ihren derzeitigen Gefühlszustand und ihre generelle Zufriedenheit mit ihrem Leben bewerten.

In einer weiteren Untersuchung wurden rund 200 Erwachsene aufgefordert, mehrmals in einer Woche über Smartphones spontan ihre Gefühle zu schildern. Dabei sollten sie ebenfalls mitteilen, ob sie nach etwas Verlangen verspüren und wie stark sie versuchen, diesem Verlangen zu widerstehen oder ob sie am Ende nachgegeben haben.

Ganz verbieten muss man sich die Süßigkeiten nicht. Verbote führen oft nur dazu, dass man umso schlimmer „sündigt“. Besser ist es, sich bewusst eine Kleinigkeit zu gönnen. Wer etwas naschen möchte, kann zum Beispiel zu dunkler Schokolade greifen, die ist mit ihrem hohen Kakaoanteil gut fürs Herz.

Foto: dpa


Ergebnis: Je besser die Selbstkontrolle bei Teilnehmern funktionierte, desto zufriedener waren sie mit ihrem Leben. Und das nicht nur langfristig, wie die Forscher vermutet hatten, sondern auch unmittelbar.

Eine Erklärung dafür, warum selbstdisziplinierte Menschen langfristig zufriedener mit ihrem Leben sind, lieferte eine weitere Online-Umfrage. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass selbstkontrollierte Charaktere sich gar nicht ständig etwas verkneifen müssen. Bei ihnen scheint weniger wahrscheinlich zu sein, dass sie in eine solche Situation überhaupt hineingeraten. Sie stehen sozusagen über der Versuchung, einen inneren Kampf überhaupt austragen zu müssen. Beneidenswert.

1. Die Dosis ist entscheidend
Wer ab und zu bei Frust oder Stress zu Schokolade greift oder sich einen Burger kauft, braucht sich keine Sorgen zu machen. „Die Dosis macht das Gift“, sagt der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop aus Hofheim. Wer jedoch öfters große Mengen isst, bis ihm schlecht wird, sollte der Sache auf den Grund gehen und gegebenenfalls Hilfe bei einem Psychotherapeuten suchen.

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