Neue Studie – Stress-Essen macht doch nicht dick

Bei Stress lockt die Kekspackung oder die Chipstüte: Manche Menschen greifen vermehrt zu Snacks, wenn sie unter Strom stehen. Solche Stressesser leben aber nicht zwangsläufig ungesünder als sogenannte Stresshungerer, die in der gleichen Situation weniger essen.

Die Einen bekämpfen Stress durch Essen. Andere vergessen ganze Mahlzeiten, wenn sie unter Strom stehen. Eine experimentelle Studie an der Universität Konstanz hat nun gezeigt, dass beide Esstypen nach dem Ausgleichsprinzip leben. Die Stressesser gleichen ihre höhere Kalorienzahl damit aus, dass sie in positiven Situationen weniger essen. Umgekehrt nehmen Stresshungerer mehr Nahrung zu sich, wenn sie sich entspannt fühlen.

Essverhalten aus dem Gleichgewicht bringen

Die Forscher stellen mit den Ergebnissen die bisherige Annahme infrage, dass Stressesser zwangsläufig ungesund leben und dick sind. Außerdem könnte es den Wissenschaftlern zufolge kontraproduktiv sein, Stressesser zu mehr Selbstdisziplin anzuhalten. Die Aufforderung, in stressigen Momenten weniger zu essen, könnte bei ihnen zusätzlichen Stress auslösen und ihr Essverhalten noch mehr aus dem Gleichgewicht bringen.

In der Studie erlebten die Teilnehmer entweder eine stressige, eine positive oder eine neutrale Situation. Anschließend wurde gemessen, wie viel die Probanden aßen. Die Laborergebnisse sollen nun durch Studien im Alltag bestätigt werden.

1. Die Dosis ist entscheidend
Wer ab und zu bei Frust oder Stress zu Schokolade greift oder sich einen Burger kauft, braucht sich keine Sorgen zu machen. „Die Dosis macht das Gift“, sagt der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop aus Hofheim. Wer jedoch öfters große Mengen isst, bis ihm schlecht wird, sollte der Sache auf den Grund gehen und gegebenenfalls Hilfe bei einem Psychotherapeuten suchen.

Foto: dpa


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