Nach dem Amt zur Kunst

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01. März 2012

Elsbeth Kiewald-Herber, Leiterin der Psychologischen Beratungsstelle Rheinfelden, verabschiedet.


  1. Angelika Pross, Mitarbeiterin des Jugendamts (links), beschenkt Elsbeth Kiewald-Herber. Foto: Leony Stabla

RHEINFELDEN. Nach über 20 Jahren, in denen sich Elsbeth Kiewald-Herber für die Belange von Eltern und Kindern eingesetzt hat, wurde die Leiterin der Psychologischen Beratungsstelle Rheinfelden am Dienstag offiziell verabschiedet. Den Eindruck eines hochoffiziellen Treffens hatte man allerdings gar nicht. In den Räumen, die die Beratungsstelle gemeinsam mit dem Jugendamt nutzt, ging es heiter und ausgelassen zu. Da wurde gedrückt und geherzt und auch bei den zahlreichen Reden nicht an Humor gespart.

So hatte Oberbürgermeister Eberhard Niethammer zum Beispiel die Lacher auf seiner Seite, als er von seinem Psychologiestudium erzählte und betonte, dass er nach diesen Erfahrungen für jeden, der dieses Studium durchgestanden habe, größte Hochachtung empfinde. Elsbeth Kiewald-Herber wird ihre neugewonnene freie Zeit nun zu einem weiteren Studium nutzen. Sie hat sich bereits zu einem Kunststudium in Basel eingeschrieben. Nachdem sie sich damals im Anschluss an das Abitur gegen die Kunst und für die Psychologie entschieden hat, möchte sie jetzt ihrer Leidenschaft nachgehen. "Damals dachte ich, dass ich nicht gut genug sei, heute möchte ich daran einfach nur noch Spaß haben", erklärte sie. Als Abschiedsgeschenk überlegten sich ihre Kollegen eine malerische Überraschung: ein Bild an dem jeder der Anwesenden ein Eckchen gestalten sollte.

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Jedoch malten auch die anderen Redner ein facettenreiches Bild ihrer bisherigen Kollegin, die sie sehr vermissen werden. Unter anderem beschrieb Fachbereichsleiter Dietmar Fulde sie als offenen, warmherzigen Menschen mit Engagement und Kompetenz, der sich aber durchaus auch streitbar für Dinge einsetzen könne. Und diese Eigenschaft habe sie auch gebraucht, denn sie habe als Einzelkämpferin die Außenstelle in Rheinfelden aufgebaut.

Mit Lörrach sei sie zwar hauptsächlich nur durch eine "telefonische Nabelschnur" verbunden gewesen, sie habe sich aber trotzdem immer dem Team zugehörig gefühlt, erklärte Elsbeth Kiewald-Herber sichtlich gerührt. Aber auch der Kontakt zum angrenzenden Jugendamt sei immer gut gewesen und auch die Zusammenarbeit, soweit Klienten ihre Zustimmung dazu gaben, sei immer effektiv gewesen. Und dies merkte man auch, als Angelika Pross, Mitarbeiterin des Jugendamts, ein eigens kreiertes Gedicht für sie vortrug, bei dem den Gästen vor Lachen die Tränen in den Augen standen.

So übergibt Kiewald-Herber mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Stelle an ihre Nachfolgerin Martina Bernd, die am Dienstag nicht da sein konnte. "Ich habe die Arbeit immer gerne gemacht, der Kontakt zu den Menschen wird mir fehlen, aber ich bin gespannt wie es ist, mal nichts zu müssen", sagt sie.

Autor: Leony Stabla

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