Mit System und Psychologie

„Nach der Niederlage gegen Reinhardshagen haben wir umgestellt“, erklärt Gerhard Siewert, der den TSV nach der Trennung von Trainer Uwe Zenkner im Winter mit René Bartsch und Robert Drengenberg zum Aufstieg führte. „Wir haben nur noch mit Sebastian Ullrich ganz vorn gespielt, Andreas Geisler auf die Zehn zurückgezogen, die Außen gestärkt und Florian Klimpel auf seiner Lieblingsposition im zentralen defensiven Mittelfeld spielen lassen.“

Zudem sei im Vergleich zur Vorsaison, in der die Fuldataler in der Relegation scheiterten, entscheidend gewesen, dass nicht nur elf Spieler in den Aufstiegsspielen eine Hauptrolle spielten. So gab das Trainer-Trio in den letzten vier Saisonspielen, nachdem die Relegation gesichert war, allen Akteuren viel Spielzeit – und probierte System-Veränderungen aus, zog Mirko Müller in die Zentrale, Geisler zu Ullrich wieder in die Spitze. Halbzeitumstellungen, die in den ersten Relegationspartien entscheidend dafür waren, dass der TSV jeweils nach 0:2 noch im Spiel blieb.

Vier ziehen Wechsel zurück

In der Vorbereitung auf die Relegation griff Siewert dann zur Psychologie, rief die Mannschaft zu Pizza und Cola zusammen, um eine DVD mit dem Aufstieg des KSV Hessen 1980 in die zweite Liga zu zeigen. „Ich habe Super-8-Filme digitalisiert und wollte das Team heiß auf den Aufstieg machen“, erklärt Siewert, der als Torwart den Erfolg der Löwen miterlebt hatte. „Wir haben das Endspiel gegen Eichenzell, das wir unbedingt haben wollten, mit ein bißchen Glück gewonnen, haben vom Willen her drei hervorragende Spiele abgeliefert.“

Auch die Zahlen belegen, dass die Fuldataler Meister BC Sport verdient in die Verbandsliga begleiten. Der TSV (30) hat trotz des langen Ausfalls von Keeper Alexander Seeger hinter BC Sport (22) die wenigsten Tore kassiert, mit 98 Toren einmal mehr als der Meister getroffen. Torschützenkönig Ullrich (37), Igor Losic (23) und Geisler (18) haben mit 78 Toren öfter getroffen als außer BC Sport jeweils alle anderen Gruppenligisten als Team zusammen.

„Und Rothwesten fällt nun nicht auseinander, wie einige meinten“, sagt Siewert. Noch auf der Mannschaftsfahrt nach Köln zogen Cedric Dziabas (zu BC Sport) und Serhat Bingül (zum OSC Vellmar II) ihre verkündigten Wechsel zurück. Auch die bereits als Abgänge gehandelten Igor Losic (zu BC Sport) und Lars Krätschmer (zu Eintracht Baunatal) bleiben. Zudem darf sich Patrick Klein als neuer Trainer auf die Neuzugänge Christoph Herbst und Christian Haldorn vom TSV Wolfsanger, Yannik Damm (A-Jugend OSC Vellmar) und Alexander Schrenke (FSC Lohfelden) freuen.

Von Sebastian A. Reichert

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