Menschen bewegen, Strukturen schaffen, globale Probleme angehen

Neue DAAD-Präsidentin Professorin Margret Wintermantel stellt Ziele ihrer Amtszeit in Berlin vor

Seit dem 1. Januar ist Professorin Margret Wintermantel neue Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Neuer Vizepräsident ist Professor Joybrato Mukherjee, der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen. Auf einer Pressekonferenz in Berlin stellte Wintermantel heute ihre Ziele und zukünftigen Schwerpunkte vor. Dazu gehören mehr internationale Studierende, ein weiteres Wachstum der Auslandsmobilität deutscher Studenten, zielorientierte Strategien für die Internationalisierung, Beiträge zur Lösung globaler Probleme und die Unterstützung von Demokratisierungsprozessen. Für 2012 hat sich der DAAD erstmals ein Jahresthema gestellt: "Gesellschaft im Wandel - Wandel durch Austausch".

Wintermantel will mit dem DAAD weiter daran arbeiten, die Zahl der ausländischen Studierenden von jetzt 245.000 bis zum Ende des Jahrzehnts auf 300.000 zu steigern. "Mit dem Ausländerstudium gewinnen wir unsere Freunde und Partner von morgen. Und: Ohne mehr internationale Studierende werden wir das hohe Niveau unseres Wissenschaftssystems angesichts des demographischen Wandels nicht halten können." Um die besten Studenten nach Deutschland zu ziehen, müsse auch der Hochschulzugang offener und flexibler gestaltet werden und mehr auf die persönliche Qualifikation abstellen.

Parallel will Wintermantel erreichen, dass jeder zweite deutsche Hochschulabsolvent im Studium Auslandserfahrung sammelt. Der Anteil liegt seit 2001 bei einem Drittel. Das ist im internationalen Vergleich zwar hoch, aber angesichts der Globalisierung noch zu wenig. Schlüsselfaktoren sind hier strukturierte Programme, bessere Anerkennung und ausreichend Stipendienmittel. Der DAAD will sich in besonderem Maße auch weiter für die EU-Hochschulprogramme engagieren, für die er die Nationale Agentur in Deutschland ist. 2010/11 sind alleine im ERASMUS-Programm 34.000 deutsche Studierende und Dozenten ins Ausland gegangen. 2012 werden die entscheidenden Weichen für die nächste Programmgeneration 2014 bis 2020 gestellt.

Wintermantel will, dass sich die deutschen Hochschulen noch stärker als bisher international profilieren und entsprechende Strukturen entwickeln. Das Programmspektrum des DAAD soll, so wünscht es sich die neue Präsidentin, um ein neues Förderprogramm erweitert werden, das den deutschen Hochschulen bei ihrer Internationalisierung durch strategische Kooperationen mit herausragenden Partnern hilft.

"Bildung und Wissenschaft sind Schlüssel zur Entwicklung", davon ist die neue DAAD-Präsidentin überzeugt. Der DAAD fördert seit vielen Jahren die Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern. Einen neuen Akzent möchte Wintermantel auf die gemeinsame Entwicklung und Nutzung von Wissen legen, das zur Lösung globaler Probleme wie Klimawandel, Wasserknappheit, Epidemien, mangelnde Ernährung oder fehlende Integration benötigt wird.

Stipendiaten, Alumni und Partnerhochschulen des DAAD engagieren sich vielerorts für Demokratie und Menschenrechte. Zur Unterstützung und Flankierung der Demokratisierung in der arabischen Welt hat der DAAD vor wenigen Wochen neue Programme für Ägypten und Tunesien ausgeschrieben. Dabei geht es auch um bessere Berufsperspektiven für Hochschulabsolventen. Wintermantel will das schwierige, aber lohnende Engagement in Krisenregionen weiter betreiben.

Mit dem Jahresthema "Gesellschaft im Wandel - Wandel durch Austausch" will der DAAD geförderte Studierende und Wissenschaftler zu gemeinsamer inhaltlicher Arbeit an sozialen Problemen anregen und auch in der Öffentlichkeit deutlicher machen, wie akademischer Austausch zu gesellschaftlichem Wandel beitragen kann.

Margret Wintermantel ist noch bis Ende April 2012 Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Sie studierte von 1966 bis 1970 Psychologie und Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1972 promovierte sie zunächst zum Dr. rer. nat. in der Psychologie, bevor 1986 die Habilitation im Fach Psychologie an der Universität Heidelberg folgte. Vor ihrer Wahl zur Präsidentin der HRK im März 2006 war die Wissenschaftlerin bereits HRK-Vizepräsidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs sowie von 2000 bis 2006 Präsidentin der Universität des Saarlandes. Sie ist außerdem Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Gremien.

Weitere Informationen und Fotos finden Sie unter der Pressemeldung vom 16.1.2012 unter www.daad.de/presse.

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