Mehrere Wendungen

Heist. Ein gutes Beispiel dafür, wie entscheidend die Psychologie auch im Fußball ist, lieferte am Sonntag der Kreisliga-Kellerkrimi zwischen den 1. Herren des TSV Heist und der SV Lieth II. Das Derby nahm in 90 Minuten gleich mehrere dramatische Wendungen. Am Ende gab es mit einem 4:5 dasselbe Ergebnis wie einen Tag zuvor in der 1. Bundesliga zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem VfL Wolfsburg – der Spielverlauf in Heist war aber tatsächlich noch kurioser.

„In den ersten zehn Minuten sah alles nach einem Debakel aus“, gab TSV-Trainer Ingo Jopp zu. Die Klein Nordender fingen viele Bälle ab und setzten ihren schnellen Stürmer Marvin Böttcher immer wieder gekonnt in Szene. Böttchers 0:1 (2.) ließ Dennis Sniehotta bereits in der achten Minute das 0:2 folgen. Der Rückstand hätte deutlich höher ausfallen können, wenn TSV-Torwart Mike Imbeck nicht wiederholt prächtig gerettet hatte. Als der Heistmer Kapitän Andre von Glahn für seinen bereits geschlagenen Keeper auf der Torlinie rettete und das sichere 0:3 verhinderte (31.), führte dies aber zu einem Knacks im Liether Spiel.
Die Hausherren kämpften sich nun in die Partie hinein und Marc Richert glich per Doppelschlag zum 2:2 aus (34., 45.). „Auch nach der Pause haben wir das, was wir uns vorgenommen hatten, gut umgesetzt“, lobte Jopp. Die Partie schien endgültig zugunsten der Heistmer zu kippen, als nach einem Eckstoß von Richert ein Abpraller vor die Füße von Simon Reinecke fiel, der zum 3:2 abstaubte (54.). Kurz darauf hätte Adrian Prieto die Führung ausbauen können: Obwohl ihn ein Liether attackierte, ließ sich Prieto nicht im Strafraum fallen, sondern suchte den Abschluss, zielte aber knapp am langen Pfosten vorbei.

Im Gegenzug verwirkte Jannik Ossenbrüggen einen Elfmeter für Lieth, den man laut Jopp „geben kann, aber nicht geben muss“. Benjamin Bargmann verwandelte zum 3:3 (64.), was nun wiederum für die „Heistmer Jungs“ ein Nackenschlag war. „Wir haben danach kopflos und viel zu offen agiert“, tadelte Jopp. Die Gäste waren nun spielerisch und läuferisch wieder im Vorteil: Jan Röhrig (71.) sowie Böttcher (77.) schlossen zwei Konter zum 3:5 ab. Die Heistmer kamen noch einmal zurück, als Richert sich nach einem Prieto-Pass schön durchsetzte und zum 4:5 verkürzte (81.). „In der Schlussphase waren wir am Drücker, aber der 5:5-Ausgleich wollte nicht mehr gelingen“, so Jopp, der urteilte: „Die Moral in unserer Mannschaft stimmt – umso bitterer ist es, dass wir trotzdem mit leeren Händen dastehen!“

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