MÄRKTE USA/Aktien legen leicht zu – net

Von Thomas Rossmann

 

 

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Mit einem leichten Plus haben sich die Kurse an Wall Street zum Wochenausklang aus dem Handel verabschiedet. Überraschend gute US-Konjunkturdaten stützten dabei das Sentiment. Sowohl der Index für die Verbraucherstimmung der Uni Michigan als auch der Index der Frühindikatoren sind über den Erwartungen ausgefallen. Der Fokus der Investoren sei aber bereits auf andere wichtige Ereignisse in den kommenden Wochen gerichtet. Insgesamt sei der Handel daher in ruhigen Bahnen verlaufen. Bei den Einzelwerten setzten Facebook ihre Abwärtstendenz fort.

Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 13.275 Punkte und schloss damit auf dem höchsten Stand seit dem 1. Mai. Der SP-500 legte um 0,2 Prozent auf 1.418 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Plus von 0,5 Prozent auf 3.077 Punkte. Damit befinden sich die Indizes nach der jüngsten positiven Entwicklung in Sichtweite ihrer Jahreshochs. So fehlen dem Dow-Jones-Index noch gut 60 Punkte. Das Umsatzvolumen stieg zwar auf 0,67 (Donnerstag: 0,59) Milliarden Aktien, war damit aber erneut recht niedrig. Den 1.846 (2.164) Kursgewinnern standen 1.136 (839) -verlierer gegenüber, während 141 (129) Titel unverändert schlossen.

Der Fokus der Investoren ist bereits auf ein Reihe wichtiger Termine in den kommenden Wochen gerichtet. So veröffentlicht die US-Notenbank am kommenden Mittwoch das Protokoll ihrer Sitzung von Ende Juli. Eine Woche später skizziert die Fed im monatlichen Beige Book dann ihre Sicht zu Konjunktur und Zinsen in den USA. Und schließlich lädt dann am 31. August die regionale Notenbank von Kansas City Notenbanker, Politiker und Wissenschaftler aus aller Welt zu ihrem traditionellen Symposium nach Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming.

Die besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten stützten zwar insgesamt den Markt, dämpften aber gleichzeitig die Hoffnungen auf weitere geldpolitische Maßnahmen durch die US-Notenbank. Als ein interessantes Detail im Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan bezeichneten Marktteilnehmer die Inflationserwartungen. Sie haben den höchsten Stand seit März erreicht. Dafür könnten die gestiegenen Benzinpreise und die erwarteten Zuwächse bei den Lebensmittelpreisen verantwortlich sein. Die Zahlen dürften den Gegnern weiterer quantitativer Maßnahmen innerhalb der Notenbank Argumentationshilfen geben.

Die US-Anleihen zeigten sich mit leichten Aufschlägen. Die Rendite zehnjähriger Titel fiel im Gegenzug auf 1,81 Prozent. Die Notierungen kamen damit trotz der unerwartet guten US-Daten nicht deutlicher unter Druck, was Teilnehmer als Anzeichen einer Stabilisierung nach den jüngsten Abgaben werteten. Nach anfänglichen Verlusten, ausgelöst durch leichte Gewinnmitnahmen und Spekulationen, dass die USA Teile ihrer strategischen Ölreserven freigeben könnten, legte der Ölpreis zu. Zum Settlement notierte der Preis auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI bei 96,03 Dollar und damit dem höchsten Stand seit drei Monaten. Die Aussage der International Energy Agency (IEA), es gebe "keine Gründe" für ein Anzapfen der strategischen Ölreserven, sorgte für eine Erholung des Ölpreises.

Die Euro-Schwäche war dagegen eher eine Dollar-Stärke. Der Greenback reagierte mit Aufschlägen auf die überraschend guten US-Konjunkturdaten. Die Gemeinschaftswährung fiel im Gegenzug zeitweise wieder unter die Marke von 1,23 Dollar. Auch zum japanischen Yen legte der Dollar zu. Im späten US-Geschäft wurde der Euro mit 1,2334 Dollar gehandelt. Der Goldpreis legte zum Wochenausklang nochmals leicht zu und wurde zum Settlement an der Comex bei 1.619,40 Dollar je Feinunze notiert. Der Goldpreis hat nach Ansicht von Händlern nun möglicherweise einen Boden gefunden. Und dies obwohl das World Gold Council am Vortag für die Goldnachfrage im zweiten Quartal einen Rückgang um 7 Prozent vermeldet hatte.

Bei den Einzelwerten setzte die Facebook-Aktie ihre Abwärtsbewegung fort und fiel um weitere 4,1 Prozent. Nachdem am Vortag erste Haltefristen für die Titel ausgelaufen waren und diese offensichtlich am Markt platziert wurden, fiel die Aktie erstmals seit dem Börsengang unter die Marke von 20 Dollar. Bis zum Mai kommenden Jahres enden nach und nach die Haltefristen für insgesamt rund zwei Milliarden Aktien des sozialen Netzwerks. Seit dem Start auf dem Parkett der Wall Street im Mai hat sich der Kurs des sozialen Netzwerks mittlerweile halbiert.

Die Aktie von Molycorp stand stark unter Druck und verzeichnete ein Minus von 11,8 Prozent. Die Ratingagentur Moody's hat das auf seltene Erden spezialisierte Bergbau-Unternehmen heruntergestuft. Die neue Bonitätsnote "Caa1" weist die Anleihen von Molycorp als hochspekulative Investments aus. Daneben haben sich die Analysten von Dahlman Rose skeptisch zur geplanten Ausgabe von Aktien und Wandelanleihen im Volumen von 450 Millionen US-Dollar geäußert, mit der das Unternehmen seine Betriebskosten bis Mitte kommenden Jahres sichern will.

Enttäuschende Geschäftszahlen drückten den Kurs von Marvell Technology um 14,2 Prozent. Das Halbleiterunternehmen hat im zweiten Quartal mit Umsatz und Ergebnis die Prognosen der Analysten verfehlt und dafür die schlechte Wirtschaftslage verantwortlich gemacht.

Mit Gap, Ann und Foot Locker haben auch drei Einzelhandelsketten ihre Quartalszahlen vorgelegt. Alle drei haben überraschend gut abgeschnitten. Gap kletterten um 4,8 Prozent, Ann erhöhten sich um 20,4 Prozent und Foot Locker gewannen 1,7 Prozent.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com  (© Dow Jones)

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